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Global Outlook

Alumni werden Mitglieder

Susie Ma23.04.2011

Wenn Du etwas erhältst, gib auch etwas zurück. Diese Einstellung übernahm Corbett Parker, als er ein Jahr in den Niederlanden als Rotary Foundation Ambassadorial Scholar verbrachte. 2008, zwei Jahre nach seiner Rückkehr nach Hause, gründete er den Rotary Club Houston Skyline, der heute mehrere Mitglieder hat, die ebenfalls Alumni der Rotary Foundation sind. „Foundation Alumni und Rotaracter sind die beiden besten Mitgliedschaftsressourcen für Rotary“, so Parker. „Man muss ihnen Rotary nicht erst schmackhaft machen.“ Clubs, die mit dieser Strategie Erfolg haben, gehen in der Regel in zwei Schritten vor. Sie beginnen damit, Kontakte zu knüpfen und bemühen sich dann darum, auf die Bedürfnisse der Alumni einzugehen, die oft jünger sind als die anderen Clubmitglieder. Parker empfiehlt einen starken Foundation Alumni-Verband vor Ort aufzubauen, um mit den Programmabsolventen in Kontakt zu bleiben. „Viele Alumni haben überhaupt keinen Kontakt zu Rotary. Wir brauchen einen Mittelweg zwischen dieser völligen Beziehungslosigkeit und der vollen Mitgliedschaft.“ Der RC Houston Skyline bindet daher regelmäßig die „Greater Houston Area Rotary Foundation Alumni Association“ in seine Dienstprojekte und sozialen Veranstaltungen mit ein.

Grete Lavrenz, ehemalige Rotaracterin und 2003/04 Ambassadorial Scholar in Wales, wirbt ebenfalls für einen frühen Kontakt zu Programmteilnehmern. Ihr RC Twin Cities Nights (St. Paul), Minnesota/USA, setzt sich stark für eine Förderung von Kandidaten für Rotary-Programme ein. So sitzen Mitglieder des Clubs in Auswahlkomitees und der Club lädt regelmäßig Teilnehmer ein, auf Clubtreffen zu sprechen. Im Laufe der Zeit konnte der Club so mehrere Alumni als Mitglieder gewinnen. Heute sind 12 der 20 Clubmitglieder ehemalige Teilnehmer an Rotary-Programmen. Nach dem Aufbau von Kontakten muss sichergestellt werden, dass den speziellen Bedürfnissen der Alumni Rechnung getragen wird. Für Fonia Wong, ehemalige Rotaracterin und Teilnehmerin an einem Group Study Exchange (GSE), stellte die Uhrzeit der meisten Clubmeetings in Hongkong ein Problem dar. „Viele Clubs in Hongkong treffen sich zum Mittagessen, doch für junge Leute ist es unmöglich, das Büro vor 19 Uhr zu verlassen“, so Wong. Aus diesem Grund gründete sie gemeinsam mit anderen Rotar­actern den Rotary Club Central, der zu seinen Treffen um 19.30 Uhr zusammenkommt. Elf der 33 Clubmitglieder sind Alumni. Das größte Problem jedoch ist häufig die finanzielle Hürde. Pauline Henderson-Ferguson, Gründungspräsidentin des RC Sarnia-Lambton After-Hours in Kanada, war zuvor jahrelang Mitglied in einem anderen Club, doch stellten nach der Aufnahmegebühr von 750 kanadischen Dollar (C$) die Jahresbeiträge über 1000 C$ eine zunehmende Belastung für sie dar. In ihrem jetzigen Club kann man wählen, ob man beim Meeting eine Mahlzeit einnehmen will oder nicht, und die Beiträge belaufen sich auf lediglich 200 C$ pro Jahr. Darüber hinaus wird auf eine Aufnahmegebühr verzichtet. „Vielen Leuten, die ich bereits seit Langem zu einer Mitgliedschaft in Rotary eingeladen hatte, bot der neue Club die Möglichkeit beizutreten, ohne zu große finanzielle Verpflichtungen eingehen zu müssen.“ Der RC Houston Skyline gewährt Clubmitgliedern unter 35 Jahren jedes Jahr einen Nachlass von 200 US-Dollar auf ihre Beiträge. Ausgleichen können sie diesen finanziellen Vorteil durch Hands-on. „Wir nehmen an praktischen Einsätzen teil. Wenn du kein Geld gibst, gibst du deine Zeit“, so Parker. Der RC Central in Hongkong verbindet immer jedes letzte Treffen im Monat mit einem Hilfsprojekt. Der im Juni 2009 gegründete Club verfolgt eine langfristige Initiative, um Kindern von Migranten bei der Assimilierung zu helfen. „Es geht weniger um das Geld, das man gibt, als um den Dienst, den man leistet“, so Wong. Trotz derartiger Optionen ist es schwierig, jüngere Mitglieder zu halten. „Viele Probleme für Mitglieder im Alter von 30 bis 40 plus kommen mit den großen Veränderungen, die in ihren Leben stattfinden, wie Heirat und Kinder. Darauf müssen sich die Clubs einstellen“, so Lavrenz, deren Clubfreunde genau in dieser Altersspanne liegen. Familien in das Clubleben einzubeziehen half dem RC Sarnia-Lambton After-Hours, jüngere Rotarier mit Kindern zu gewinnen. Buntstifte und Malbücher gehören inzwischen zur Clubausrüstung, und das Café, in dem sich der Club trifft, bietet Mahlzeiten für Kinder an. „Es ist eine hervorragende Gelegenheit für Familien, gemeinsam Zeit zu verbringen und ihren Kindern die Bedeutung von selbstlosem Dienen zu vermitteln“, so Henderson-Ferguson. Zwei ältere Kinder, die mit ihren Eltern an den Treffen teilnahmen, sind heute Mitglieder von Interact. Alumni als Mitglieder zu gewinnen kann einfach sein – indem man sie einlädt – oder auch kompliziert, wenn eigens neue Clubs gegründet werden müssen, die dem Lebensstil jüngerer Menschen entsprechen. Bei 100.000 Alumni, die aus den Rotary-Programmen jedes Jahr hervorgehen, sind dies jedoch Ideen, über die jeder Club zumindest nachdenken sollte.