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Die etwas anderen Meetings in Familie

 - Die etwas anderen Meetings in Familie
© RI (alle Fotos)

Eine Breakout Session der Virtual Convention legte den Fokus auf die Gewinnung junger Familien als Mitglieder.

26.06.2020

Wie bekommt man junge Familienväter  und -mütter dazu, sich rotarisch zu engagieren? Immerhin stecken die meisten tief im Berufsleben, arbeiten vielleicht im Sportverein mit, müssen Kinder und möglicherweise auch Eltern versorgen. Zeit bleibt da nicht.

Die Breakout Session "Engage young families with service and alternative meetings" diskutierten betroffene ebnso wie engagierte Rotarier Möglichkeiten. Denn wer nach der Arbeit ständig Babysitter, zeitgenaue und passende Mahlzeiten sowie Meetings unter einen Hut bringen muss, wird sich von Rotary zurückziehen, zeigt die Erfahrung.

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Aus der Breakout Session "Engage young families with Service and alternative Meetings"

Es gelte daher, den Fokus zu ändern, so die Panelteilnehmer. Möglicherweise reiche es, die Anfangszeiten der Meetings zu ändern oder ein warmes Essen plus Obst für die mitgebrachten größeren Kinder bereitzustellen. Doch wahrscheinlicher sei, dass neben nicht nur Zeiten, sondern auch der Foskus geändert werden müsse, so Tom Gump aus Minnesota, Governor in D5950. Ein Frühstücksmeeting genau zu der Zeit, zu der alle Schulbussse fahren? Ein Treffen, das Anzug und Krawatte erfordert, Kinder aber aussperrt? - Vielleicht nicht die optimale Variante.

Gump berichtete auch von einem englischen Club, der sich zweimal pro Monat sonntags in einem Coffeeshop zum Bridgespielen treffe - mit Kindern. Der Spaß, den die einen wie die anderen hätten, zeige sich auch in Projekten, die ganz nebenbei in engster Zusammenarbeit entstünden.

Sein Tipp auf jeden Fall: erstmal mit den Rotariern reden, was ihnen das Elternsein erleichtere, dann Zusammenarbeit innerhalb der Community und des Clubs suchen und den Eltern die Chance geben, die Situation mitzugestalten. Hilfreich sei ein weniger strukturiertes Meeting, zeige die Erfahrung, hieß es aus der Expertenrunde: Picknick, Bingo-Nachmittage, Spiele - das alles ließe sich weit besser kinderfreundlich planen als ein Vortrag.

Stark diskutiert wurde auch der Vorschlag der "Familienmitgliedschaft" - beide Eltern sind Mitglied, einer kommt jeweils zum Meeting, gern gesehen sind natürlich beide mit Kindern.

Panel-Teilnehmer Greg Krauska berichtete, Ideen wie dies machten vieles einfacher. Zudem seien die Mitglieder weniger gestresst. Denn bleibe alles beim Alten, stelle sich jeder junge Rotarier die Frage: Was ist mir wichtiger - Rotarier/in oder Vater/Mutter zu sein? Insgesamt spielten Qualitäten wie Tradition, Relevanz, Identität, Zugehörigkeit und Effektivität eine Rolle.

Das Motto des neuen RI-Präsidenten Holger Knaack ist: Es gibt kein falsches Alter für Rotary. Das beflügele bestätigten die Gesprächspartner dieses Zoom-Meetings.

In der anschließenden Fragerunde wurde diskutiert, wie Teenager und über 50-Jährige wohl am besten zusammenarbeiten könnten. Der Tipp: Eine Partnerschaft mit dem Schuldistrikt eingehen, deren Bedürfnisse eruieren, zusammenarbeiten, vor allem aber den Jüngeren gut zuhören. So könne eine Beziehung aufgebaut und auf beiden Seiten Verständnis erreicht werden.

Um Jüngere kennenzulernen biete sich so eine Art Speed-Dating an, kristallisierte sich in der Fragerunde als Tipp heraus. Insgesamt gelte es, keine Altersgruppe zu segmentieren. Jeder könne etwas Wichtiges tun - auch wenn er oder sie vielleicht schon nicht mehr so ganz fit ist, so die Erfahrung: die einen nähen Masken und zeigen den Kindern, wie sie richtig angewendet werden, die Älteren liefern Nahrungsmittel an Bedürftige etc. Ein weiteres Beispiel zeigte, dass auch Schüler von den "Familienmitgliedern" profitieren könnten - zum Beispiel bei Hausaufgabenbetreuung und Mentoring-Programmen.

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Besuchen Sie das virtuelle House of Friendship - in Booth 109 geht es um Membership Development.

Im House of Friendship stehen die Panel-Teilnehmer dieser Breakout-Session für weitere Gespräche und Fragen zur Verfügung. Die Zeiten entnehmen Sie bitte dem allgemeinen HoF-Programm.