Die Magie eines lebendigen Clubs

Bei meinen Besuchen in den verschiedenen Clubs meines Distrikts höre ich oft Gespräche darüber, was Rotary alles tun kann, welche Fundraising-Aktivitäten ins Leben gerufen werden und wie wichtig es ist, neue Mitglieder zu „rekrutieren“. Dabei wird fast nie die Frage gestellt, wie attraktiv der Club für potenzielle neue Mitglieder und seine bestehenden Mitglieder ist. Wenn ich den Clubvorstand frage, ob er weiß, was die Mitglieder wollen, was potenzielle Mitglieder dazu bewegen könnte, ihrem Club beizutreten, lautet die Antwort sehr oft, dass er das nicht wisse oder nicht darauf achte. Ein Club hatte sogar den Schwerpunkt bei der Mittelbeschaffung auf Effizienz und Produktivität gelegt. Was ist mit den Zielen? Es ist jedoch wichtig, sich auch in die potenziellen Mitglieder und die Außenwelt hineinzuversetzen. Wie werden wir wahrgenommen? Was bewirken wir als Club in der Gesellschaft, und was ist die Motivation der einzelnen Mitglieder? Als Rotarier identifizieren wir uns oft zuerst mit uns selbst und schenken anderen außerhalb der rotarischen Welt nicht genug Aufmerksamkeit. Wir reden mit anderen über uns, aber wir tauschen uns nicht genug mit anderen über deren Ambitionen und Interessen aus. Mit anderen Worten: Wir gehen von uns selbst aus, anstatt uns in die Welt des anderen einzufühlen. Die Frage, was den Gesprächspartner dazu bewegt, sich sozial zu engagieren, wird zu wenig gestellt. Versuchen Sie nicht, zu rekrutieren! Machen wir ihnen einfach Lust, sich uns anzuschließen.

Wie können wir das angehen?

Motivation ist das Schlüsselwort! Das gilt sowohl für die Anwerbung neuer Mitglieder als auch für die Schaffung von Dynamik innerhalb des Clubs. Motivierte Mitglieder aufzunehmen und bestehende Mitglieder zu motivieren, ist ein ganzheitlicher Prozess, der aus sechs Elementen besteht. Prüfen Sie, ob alle Elemente in Ihrem Club ausreichend vorhanden sind und von JEDEM als solche empfunden werden.

1. Vision & Ziele: Sind Auftrag, Vision und Strategie klar definiert, im Club bekannt, und werden die sozialen Ziele von allen geteilt? a) Warum gibt es unseren Club, und wie klar sind unsere Vision und gemeinsamen Ziele formuliert? b) Welche Richtlinien und Grundwerte teilen wir, um diese Ziele zu verfolgen? c) Mit welchem strategischen Aktionsplan setzen wir unsere Ziele um? d) Wurde dies in einem Club Leadership Plan (CLP) umgesetzt?

2. Aktion & Erfolg: Potenzielle und bestehende Mitglieder wollen das Gefühl haben, gebraucht zu werden und sich sinnvoll engagieren zu können. a) Kennen wir die Erwartungen eines jeden? b) Binden wir jeden aktiv ein und übertragen ihm Aufgaben, die dazu führen, dass die Erwartungen schnell erfüllt werden?

3. Aktive Beteiligung: Die Beteiligung jedes Mitglieds stärkt das Gefühl, gebraucht zu werden und einen Einfluss auf den Erfolg des Clubs zu haben. Der Vorstand sollte dies stark forcieren. Die Nutzung der Vielfalt der persönlichen Talente lässt den Club wachsen. Ein lebendiger Club hat von allem etwas und ist daher vielfältig.

4. Wirkung und Relevanz: Aus aktiver Beteiligung erwachsen Wertschätzung und Einfluss auf die Entscheidungsfindung als Motivator. Die richtigen gemeinsamen Entscheidungen für die Aktionen und Ziele des Clubs sind daher wichtig. Als Rotary Club sollten die Ziele gesellschaftlich relevant sein und eine messbare Wirkung haben.

5. Einbindung und Entfaltung: Sind die Treffen für die Mehrheit der Clubmitglieder ansprechend? Haben sie genug „Appetit“, um zu kommen? Nicht nur fesselnde Redner sind wichtig, sondern auch, dass die Mitglieder sich entfalten können, indem sie selbst Themen einbringen und Ziele definieren.

6. Freundschaft und Zusammenarbeit: Freundschaft ist der entscheidende Kitt zwischen allen Aktivitäten, Initiativen und Treffen. Es sollte auch Spaß machen, zusammenzukommen und in einer entspannten und geselligen Atmosphäre ein Glas zu trinken. Lassen Sie Raum für Spaß! Freude bildet die Grundlage unserer Zusammenarbeit.

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