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Editorial

Ein Erfolgsmodell wird infrage gestellt

Editorial - Ein Erfolgsmodell wird infrage gestellt
© Illustration: Jessine Hein/Illustratoren

01.01.2017

Wald ist Schicksal. Als Lebensraum für Tiere und Pflanzen, als Erholungsgebiet und Rohstofflieferant für den Menschen sowie als Filter für Wasser und Luft ist das grüne Ökosystem eine der wichtigsten Ressourcen auf der Erde überhaupt. Als Schauplatz vieler Märchen und literarischer Erzählungen ist der Wald zudem ein wichtiges Kulturgut.

Wald bewegt die Menschen. Sein apokalyptisch verkündetes Ende in den achtziger Jahren erhitzte die Gemüter. Noch heute dürfte wohl jedem, der jene Zeit miterlebt hat, das Schlagwort „Waldsterben“ einfallen, wenn er an die
Achtziger denkt. Dass der Wald die Menschen noch immer bewegt, zeigt u.a. der Verkaufserfolg der Bücher des Försters Peter Wohlleben, der mit seinen Titeln wie „Das geheime Leben der Bäume“ seit Monaten die Bestsellerlisten anführt.

Doch der Wald ist nicht nur Kulturgut, sondern auch und vor allem ein Wirtschaftsgut. Obwohl er immer da und immer nah ist, ist er keine Selbstverständlichkeit, sondern – gerade in seinem heutigen Zustand – das Produkt harter, im wahrsten Sinne des Wortes jahrhundertelanger Arbeit. Dieser Erfolg wird allerdings, von der Öffentlichkeit bisher kaum wahrgenommen, derzeit infrage gestellt. So greift der Plan, fünf bis zehn Prozent der Waldflächen komplett sich selbst zu überlassen, in die gewohnten Erlösmodelle der Forstwirtschaft ein. Diesem und weiteren Aspekten widmen sich die Beiträge ab Seite 32.

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René Nehring
Chefredakteur