Es beginnt mit einer Einladung

Wir alle sind unseren individuellen Weg gegangen, um Mitglied von Rotary zu werden. Doch jeder von uns trat durch einen Mechanismus ein – eine Einladung. Jeder von uns hat die gleiche Möglichkeit beziehungsweise die Ehre, eine Einladung auszusprechen.

Ich finde es immer wieder spannend, sich in den eigenen Wirkungskreisen umzusehen und dabei zukünftige Führungskräfte auszumachen. Dabei ist es natürlich oft verlockend, Menschen anzuvisieren, die genau wie wir sind. Um diese Falle zu umgehen, brauchen wir besondere Vorstellungskraft. Lassen Sie uns über unseren eigenen Tellerrand schauen und erkennen, dass Menschen, die scheinbar sehr unterschiedlich sind, tatsächlich unsere Werte teilen und ähnliche Talente mitbringen können, die nur darauf warten, freigesetzt zu werden.

Es ist Zeit für Rotary, den nächsten Schritt zur Förderung von Diversität, Gleichstellung und Inklusion (Diversity, Equity and Inclusion; DEI) in unserer Organisation zu gehen. Eine Clubkultur zu schaffen, bei der sich alle Menschen einbezogen fühlen, ist mehr als nur eine Strategie, um unsere Mitgliedschaft vielfältiger zu machen. Es geht darum, unsere Meetings und Veranstaltungen zu Orten zu machen, an denen wir offen und ehrlich miteinander sprechen können, an denen sich unsere Mitglieder willkommen und sicher fühlen. Unsere Werte bleiben unsere Stärke – und unser Streben nach Exzellenz erfordert, dass wir auch für unsere Mitglieder hohe Standards einhalten.

Ich glaube, wir sind alle entschlossen, DEI überall in Rotary weiterzuentwickeln und zu fördern. Die Grundgedanken von DEI sind in den tiefsten Traditionen unserer Organisation verwurzelt und mit ihnen werden wir sicherstellen, dass wir über Jahrzehnte hinweg dynamisch und relevant bleiben.

Vor einigen Jahren hat sich unser Rotary-Vorstand (Board) das ehrgeizige Ziel gesetzt, den Anteil weiblicher Mitglieder bis 2023 auf 30 Prozent zu erhöhen. Wir haben jetzt noch ein knappes Jahr vor uns, aber ich glaube, wir können dieses Ziel erreichen und übertreffen. Wir brauchen Führungspersönlichkeiten aus allen Kontinenten, jeder Kultur und von jeder Glaubensrichtung bei Rotary. Wir brauchen junge Mitglieder und junge Vordenker, die größere Rollen und Aufgaben übernehmen. Wir müssen den neuen Rotariern genauso aufmerksam und respektvoll zuhören wie den langjährigen Mitgliedern.

Bei der RI-Convention in Houston sprachen Astronauten über ihre Reisen ins All zu uns. Das rief in uns Erinnerungen an eine Zeit in den 1960er Jahren wach, als US-Präsident John F. Kennedy die Welt dazu aufrief zu träumen und erklärte, dass wir „zum Mond fliegen [und] andere Dinge [tun] – nicht, weil sie einfach sind, sondern weil sie schwierig sind“.

Rotary voll und ganz für DEI zu öffnen und unsere ehrgeizigen Mitgliedschaftsziele zu erreichen, kann so unvorstellbar wie ein Flug zum Mond erscheinen. Aber ich weiß, wenn wir uns als Menschen der Tat ein großes Ziel setzen, dann können wir es gemeinsam auch erreichen.

Jennifer E. Jones
Präsidentin von Rotary International