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Aus den Länderausschüssen

Flüchtlingen Chancen und Zukunft in ihrer Heimat geben

Aus den Länderausschüssen - Flüchtlingen Chancen und Zukunft in ihrer Heimat geben
Strategiespiele zum Thema Konfliktlösung - das Projekt umfasst viele Punkte. © RC Gera

Flüchtlinge sollten so unterstützt werden, dass sie bei Wiederaufbau ihrer Heimat helfen können. Dafür machen sich viele Rotarier in Deutschland stark. Hier ein Beispiel.

13.11.2016

Flüchtlinge stehen im Fokus zahlreicher Projekte. Fachleuten zufolge muss das Ziel aller Hilfe sein, die Menschen zu befähigen, dass sie nach einer Befriedung ihrer Heimat dazu beitragen können, dort aktiv zu werden und am Wiederaufbau mitzuwirken. Hier stellen wir ein Projekt vor.

Name des Global Grant Projekts
"Den Flüchtlingen eine Chance und eine Zukunft in ihrer Heimat"

  • Absicht des Projekte
    Flüchtlinge sollen mit Unterstützung des Rotary Clubs Gera und des Rotary Clubs Weiz/Steiermark als Führungskräfte ausgebildet und gefördert werden, damit Sie nach Be‐ friedung ihres Landes den Wiederaufbau in ihrer Heimat mit gestalten können und aktiv für Frieden und Völkerverständigung eintreten.
  • Schwerpunktbereiche
    Frieden und Konfliktvermeidung/‐lösung, Wirtschafts‐ und Kommunalentwicklung,
  • Standort
    Stadt Gera, Landkreis Greiz, Thüringen
  • Kurzbeschreibung des Projekte
    Ziel des Projektes ist die Investition in die Humanressource Mensch als künftige Führungs‐ kraft, die durch engagiertes Eintreten für Frieden und Völkerverständigung einen Beitrag für ein friedliches, demokratisches, konfliktfreies Umfeld leistet. Gleichzeitig zum Aufbau eines soliden Mittelstandes als Gewähr für Wiederaufbau und eine wirtschaftliche Entwicklung in Krisen‐ und Bürgerkriegsregionen beiträgt.
Sechzehn Bürgerkriegsflüchtlinge aus Afghanistan, Irak, Somalia und Eritrea sollen in dem Projekt befähigt werden,

die Werte einer demokratischen Grundordnung zu verstehen und sie sollen aktiv für Menschenrechte eintreten, die Bedeutung von Frieden und Völkerverständigung als Grundvoraussetzung für ein friedliches Miteinander erkennen und in der Lage sein, den Wiederaufbau in ihrer Heimat aktiv zu gestalten und an einer wirt‐ schaftlichen Entwicklung mitzuwirken.

Erreicht werden sollen diese Ziele in einem Gesamtprojekt gemeinsam mit dem Landkreis Greiz, der Bundesagentur für Arbeit, der Handwerkskammer für Ostthüringen und dem Rotary Club Gera. Der Landkreis Greiz suchte Ende 2015 in einem Auswahlverfahren sechzehn Bürgerkriegsflüchtlinge aus, die für dieses Projekt eine besondere Eignung zeigten.

Gemeinsam mit Partnern

Die Bundesagentur für Arbeit Gera‐Altenburg finanzierte einen Intensivsprachkurs in deutscher Sprache. Im Anschluss daran folgen Integrationskurse. Die Handwerkskammer für Ostthüringen bildet den Personenkreis handwerklich aus. Zunächst in einem zweijährigen Praktikum in den Bereichen Farbtechnik und Holztechnik. Im Biogewächshaus der Lebenshilfe Gera konnten sich zwei Personen aus Eritrea in der Herstellung von Biogemüse praktische Erfahrung sammeln. Untergebracht sind alle Teilnehmer in einem Internat der Handwerkskammer. Nach Abschluss der Praktikumsphase ist entweder eine überbetriebliche Ausbildung in der Handwerkskammer oder eine betriebliche Ausbildung geplant. Ein Berufsabschluss ist das Ziel.

Befreie Dich von Belastendem - die Teilnehmer werfen Zettel mit ihren Gedanken in die Mitte.

Danach ist aber eine Rückkehr in die Heimat vorgesehen, vorausgesetzt die politische Lage lässt dies zu.

Der Rotary Club Gera als Initiativclub und der Rotary Club Weiz als Host Club führen im Rahmen dieses Gesamtprojektes sechs Seminare in den Bereichen Frieden und Konfliktvermeidung/‐lösung und Wirtschafts‐ und Kommunalentwicklung durch.

Analog zu den Heimkehrern aus dem Bürgerkrieg in Ex-Jugoslawien könnten sie als zukünftige Partner der deutschen Wirtschaft, aber auch als Basis für noch zu gründende Rotary Clubs werden.
 
Vom 24. bis 28. Oktober fand das erste Seminar an der Dualen Hochschule Gera‐Eisenach statt. Mit großem Erfolg, wie alle Organisatoren und Seminarleiter bestätigten.

  • Projektverantwortliche RC Gera: PDG Bernd Koob, Martina Schweinsburg (Past Präsidentin) Projektverantwortlicher Host‐Club Weiz/Steiermark: Andrea Ederer, Roland Bauer