Jahresbilanz
Im Einsatz - German Rotary Volunter Doctors (GRVD)
Wenn Ärzte in Entwicklungsländern aktiv werden und neben Hygiene-Kampagnen vor allem Krankheitswellen bekämpfen und Forschung betreiben, dann sind häufig auch German Rotary Volunteer Doctors unterwegs. Ein Blick auf das zurückliegende Jahr
Wie wichtig die Arbeit der German Rotary Volunteer Doctors ist, ist den meisten Rotariern klar. Allein 2015 sorgten sie daher für Spenden in Höhe von 585.000 Euro. Auch Sachspenden im Wert von fast 60.000 Euro konnten die Volunteer Doctors verbuchen. Wegen der Erdbebenkatastophe in Nepal wollten viele Spender die Volunteer Doctors besonders deutlich unterstützen. Auch der Governorrat hatte dafür geworben. So kamen fast 260.000 Euro mehr als im Vorjahr in die Kassen. Der GRVD engagiert sich bereits seit Jahren in Nepal – da half auch eine große Sachspende von 45.000 Euro ordentlich. Auch der Verkauf von GRVD-Briefmarken entwickelte sich gut – rund 50 Prozent Plus.
Insgesamt entsandte der GRVD im vergangenen Jahr 146 Personen ins Ausland. Vor allem in Ghana und Nepal wurden sie eingesetzt, auch in anderen Ländern Asiens betreuten die Volunteer Doctors Patienten. Weitere sieben Ärzte und Schwestern wurden im Inland fortgebildet, davon sechs aus Ghana, einer aus Nepal.
Nepal
Die Katastrophenhilfe in Nepal stand maßgeblich im Vordergrund der Arbeit des Vereins. Dort wurde unter anderem ein Krankenhaus, das Dhulikhel Hospital mit Verbandsmaterial und Medikamenten ausgestattet. So entsandte Rotary direkt nach dem Beben erste Fachärzte. Außerdem wurden Zelte und Decken sowie 56 Wasserfilter (PAUL) für die Wasserversorgung zur Verfügung gestellt. Insgesamt konnte Hilfe im Wert von 105.000 Euro geleistet werden.
Neue Operationsmöglichkeiten in einem der betreuten Krankenhäuser in Nepal
Auch Monate nach dem Erdbeben geht die Arbeit in Nepal weiter. Je nach Bedarf wurden und werden in die Krankenhäuser vor Ort Ärzte aus den verschiedensten Fachrichtungen entsandt. Angestrebt wird dabei ein mehrmaliger Einsatz der Ärzte, damit das Personal vor Ort kontinuierlich fortgebildet werden kann. Derzeit unterstützt GRVD fünf Krankenhäuser in dem asiatischen Land. Zusätzlich wurden 2015 mehrere Zweigstellen der Hospitäler in Distrikthauptstädten und abgelegenen Regionen versorgt. So wurde in Phalebas in Parbat ein neues Gebäude für das örtliche Krankenhaus finanziert und ausgestattet. In Kirnetar wurde indes eine komplette Zahnstation eingerichtet. In Manthali in Ramechap konnten Zahnbehandlung, Kinderabteilung, Röntgenabteilung und Krankentransport deutlich verbessert werden. Dort soll nun ein Verbrennungsofen für medizinischen Abfall entstehen. In mehreren Regionalkliniken des Dhulikhel-Krankenhauses sollen moderne Solaranlagen entstehen, um die bis zu 14 Stunden abgeschaltete Stromversorgung zu verbessern. Zudem soll das 2015 begonnene Ofenbauprogramm fortgesetzt werden.
Ghana
Derzeit engagiert sich GRVD in Ghana in 11 katholischen Krankenhäusern. So wurde in Techiman das Holy Family Hospital mit 74 Betten, einer Neugeborenenstation mit 24 Betten, vier neuen Operationssälen sowie einem neuen HNO-Bereich fertigegestellt. An der Finanzierung hatten sich 14 Rotary Clubs sowie das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) beteiligt. Dort waren zudem Ärzte aus Deutschland im rahmen eines Ausbildungsprogramms für HNO-Mikro-Operationstechnik sowie Gastroskopie im Einsatz.
In Akwatia (Ghana) soll zudem eine Einrichtung zur Palliativ-Pflege entstehen. Erste bauliche Schritte sind getan, außerdem wurden Schwestern qualifiziert. Weitere Projekte sind eine Zahnstation in Agroyesum und eine Augenstation in Kpando. Desweiteren werden in den betreuten Krankenhäusern Fortbildungen angeboten. Bereits eingeführte Behandlungstechniken werden inzwischen intensiv genutzt.
Im Jahr 2016 soll und wird sich der Einsatz der Ärzte in Ghana weiter in Richtung Lehre und Training verlagern. Themenschwerpunkte sind dabei Endoskopietraining und die Ausbildung in der Echokardiographie.
Indien
Jährlich entsendet GRVD ein Team von Spezialisten zur Behandlung von Gaumenspalten und Missbildungen der Hände und Füße nach Zentralindien. Zudem sollen dort Verbrennungen behandelt werden. 2015 konnten 128 Patienten am Mission Hospital Jalna erfolgreich operiert werden.
Insgesamt waren Volunteer Doctors im zurückliegenden Jahr mindestens 21.000 Arbeitsstunden im Einsatz.