Rotarisches Leben schon vor 2000 Jahren
Im Fokus: Frieden und Freundschaft
Mitglieder des Länderausschusses Deutschland/Israel (LADI) reisten ins Heilige Land, intensivierten Kontakte und entdeckten 2000 Jahre alte Spuren "rotarischen Lebens".
Deutschland und Israel verbinden über 100 Städtepartnerschaften – aber nur eine Partnerschaft zwischen Rotary Clubs. Diese „ausbaufähige“ Bilanz war Anlass für Gabi Oren, Governor des Distriktes 2490, eine deutsche Delegation zur Distriktkonferenz nach Jerusalem einzuladen. Eine 17-köpfige Gruppe – darunter auch der Vorsitzende des Länderausschusses Christof Hottenrott (RC Frankfurt/M.-Städel)– machte sich daraufhin auf den Weg ins Heilige Land.
Besuch des Peace Forest
Empfangen wurde die Delegation durch Past RI Director und Israeli Gideon Peiper (RC Ramat Hasharon), der für die deutsche Reisegruppe ein außergewöhnliches Programm zusammenstellte.
Zum Beispiel mit einem Besuch des weltweit einzigen Paul Harris Peace Forests im Norden Israels, seit 1965 sind hier 65.000 Bäume gepflanzt worden. Auf einem steinernen Monument im Eingangsbereich finden sich die Namen aller RI-Präsidenten und Governors von D2490 eingemeißelt, die mit den Pflanzungen eingeworbenen Spendengelder kommen israelischen Aufforstungsprojekten zugute. Leider hat sich die Hoffnung, dass der bis an die Grenze reichende Peace Forest auf libanesischer Seite von den dortigen Rotariern fortgeführt wird, bis heute nicht erfüllt. Möglicherweise setzt der Wunsch des aktuellen RI-Präsidenten Ian Riseley, in den kommenden Monaten weltweit 1,2 Millionen Bäume anzupflanzen, neue Motivation frei? (Siehe dazu rotary.de/a10181).
Auch das Israel-Museum in Tel Aviv barg Überraschendes: Ulrich Soénius (RC Köln Römerturm), als Historiker und Archivar mit einem siebten Sinn ausgestattet, entdeckte, dass es bereits vor 2000 Jahren „rotarisches Leben” am Toten Meer gab. So zitierte er die folgende englische Übersetzung einer Textpassage aus einem Qumran-Manuskript: "They live together into clubs, bands of comradeship with common meals, and never cease to conduct all their affairs to serve the general weal".
Clubs siganlisieren Interesse
Am Ende der sechstägigen Reise zog Christof Hottenrott Bilanz: „Im Unterschied zu anderen Länderausschüssen geht es bei uns im LADI aufgrund der deutsch-israelischen Historie eher um Freundschaft und Völkerverständigung als um Hilfsprojekte. Unser Fokus liegt auf Jugendaustausch, Partnerschaften zwischen Städten und Rotary Clubs, friedensstiftenden Projekten im Nahen Osten sowie gemeinsamen Hilfsprojekten für Afrika.“
Ein wichtiges Reiseziel scheint erreicht zu sein: Mehrere israelische Clubs haben inzwischen Interesse an einer Partnerschaft bekundet.