https://rotary.de/gesellschaft/liebe-freundinnen-und-freunde-in-rotaract-und-rotary-a-17452.html
Brief des Präsidenten

Liebe Freundinnen und Freunde in Rotaract und Rotary,

Brief des Präsidenten - Liebe Freundinnen und Freunde in Rotaract und Rotary,
© Samuel Zuder/ RI

Engagement für den Frieden

01.02.2021

Am 23. Februar feiert Rotary seinen Geburtstag. Der Februar ist zudem unser Schwerpunktmonat der internationalen Friedensarbeit, die bei uns seit jeher eine besondere Priorität hat. Wir werden oft gefragt, wie ein aktuelles Engagement in diesem Schwerpunktbereich aussehen könnte und sollte, und dafür gibt es bei Rotary viele Möglichkeiten. Durch das Mitwirken in unseren Jugendprogrammen, den verschiedenen Länderausschüssen oder der Rotary Action Group for Peace können wir uns aktiv an der rotarischen Friedensarbeit beteiligen. Eine weitere interessante Möglichkeit bietet das Projekt Rotarian Peace Projects Incubator (RPPI), eine inspirierende Zusammenarbeit von Rotariern, Rotaractern, Friedensstipendiaten (Rotary Peace Fellows) und Alumni. Initiiert von Rotariern aus der Schweiz und Liechtenstein hat die RPPI-Gruppe 48 globale Projekte konzipiert, die jeder Club unterstützen kann, entweder durch eine direkte Zusammenarbeit oder durch Global Grants der Rotary Foundation. Nino Lotishvili und Matthew Johnsen, ehemalige Absolventen des Rotary Peace Centers an der Chulalongkorn University in Bangkok, sind zwei der vielen Mitwirkenden.

Nino Lotishvili erzählt

Im rotarischen Friedensdienst habe ich gelernt, wie persönliche Resilienz nicht nur hilft, einen inneren Frieden zu erreichen, sondern auch einen äußeren Frieden zu schaffen. Das war die Inspiration für das Projekt Women Peace Ambassadors for the South Caucasus, das auf meiner Feldforschung in Georgien basiert. Das RPPI-Team aus Rotariern und Peace Fellows erkannte das enorme Potenzial von Frauen aus Familien mit einem gemischten ethnischen Hintergrund, die in Grenzgebieten leben, um als Rollenvorbilder in ihren Gemeinden zu fungieren. Durch Workshops zum inneren und äußeren Frieden, in denen Storytelling eine zentrale Rolle einnimmt, erzählen 40 Teilnehmende ihre Geschichte und erreichen so 400 Familien- und Gemeindemitglieder. Diese inspirierenden, jedoch marginalisierten Frauen finden damit auf Grassroots-Ebene ihre innere Stärke als Friedensstifterinnen wieder. Auf diese Weise unternehmen wir Schritte zu einer nachhaltig friedlichen Gesellschaft, die wir so dringend brauchen – nicht nur in unserer Region, sondern auch weltweit.

Matthew Johnsen erzählt

2021, Matthew Johnsen, präsidentenbiref, februar,

Matthew Johnsen, Professor emeritus und mitgründender Direktor des Center for Social Innovation, Worcester State University, Massachusetts © Privat

Ich war sehr froh, bei dem Inkubator-Projekt mitwirken zu können und durch die Zusammenarbeit mit derzeitigen und ehemaligen Friedensstipendiaten meine Verbindung zur Gemeinschaft von Rotary zu stärken. Mein Team formulierte fünf Entwürfe – drei für Bangladesch und je einen für den Irak und Polen. Diese Vorschläge konzentrierten sich auf den Einsatz von Kunst und Bildung zum Aufbau eines Dialogs über religiöse Gräben hinweg, um eine Radikalisierung junger Menschen zu verhindern. Es war sehr inspirierend, wie wir uns trotz der Pandemie mithilfe des Internets austauschten, um Ideen zu testen und funktionierende Lösungen auszuarbeiten, die Clubs in aller Welt für ihre Friedensarbeit nutzen können. Ich freue mich darauf, diese Zukunftsentwürfe gemeinsam mit anderen bei Rotary zu realisieren.

Rotary in Aktion

Ich finde, diese beiden Beispiele beweisen, dass Rotary mehr für Taten als für Worte steht. Hier zeigt sich Rotary in Aktion. Ich empfehle Ihnen, der Website rppi.ch einen Besuch abzustatten. Schauen Sie sich die Projekte an – vielleicht sehen Sie etwas, das Ihre Unterstützung gebrauchen könnte.

Es gibt uns seit 116 Jahren, weil wir nicht von unseren ethischen Grundsätzen abweichen, eine Leidenschaft für „Service above self“ und einen pragmatischen Ansatz zur Problemlösung haben. Und eine unserer größten Stärken ist es, nationale, ethnische, religiöse und politische Unterschiede zu überbrücken, um Menschen verschiedener Herkunft zu vereinen und zu helfen. Besinnen wir uns daher in diesem Monat
auf unsere Geschichte und darauf, wie wir neue Möglichkeiten dafür schaffen, die internationale Verständigung und unsere Friedensmission voranzubringen.

Holger Knaack
Präsident Rotary International

Reden und Aktuelles von RI-Präsident Holger Knaack auf rotary.org/office-president