Polio
Erster Polio-Fall in Malawi seit 1992
Seit fast vier Jahren gab es in Afrika keinen einzigen Poliofall, die WHO erklärte den Kontinent daher offiziell als poliofrei. Doch nun tritt die Krankheit erneut auf.
Die WHO bestätigte einen Fall von Polio in Lilongwe, Malawis Hauptstadt. Ein dreijähriges Mädchen infizierte sich bereits im letzten Jahr und leidet seit dem 19. November 2021 an einer Lähmung. Dabei handelt es sich um das aus Pakistan importierte "Polio-Wildvirus- Typ 1". Diese Art des Virus ist weltweit noch nicht vollständig ausgerottet. Vor allem in Pakistan und Afghanistan tritt es auf, weshalb das Virus auch für poliofreie Länder eine Gefahr darstellt.
Den durch die WHO zertifizierten Status "wild-poliovirus-free" der afrikanischen Region beeinflusst der neue Fall allerdings nicht automatisch.
Aktuell unterstützen das "Global Polio Laboratory Network" (GPLN) und die WHO Malawi dabei, eine gründliche Bewertung der Situation vorzunehmen und dringende Impfmaßnahmen in der Region einzuleiten, um das Risiko einer Ausbreitung zu mindern. Da es kein Heilmittel für Polio gibt, ist die Impfung von höchster Bedeutung. Außerdem werden die Überwachungsmaßnahmen in Malawi und in den Nachbarländern ausgeweitet, um weitere mögliche unentdeckte Übertragungen aufzuspüren.
Der Kampf gegen die Kinderlähmung in Afrika ist also noch nicht vollständig gewonnen.
Mehr Informationen auch hier: polioeradication.org/news-post/gpei-statement-on-wpv1-in-malawi