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Breakout Session

High Impact mit der Initiative HANWASH

Breakout Session - High Impact mit der Initiative HANWASH
Die Experten auf dem Podium - von links: Ryan Rowe, Robert Leger und Neil van Dine © Rotary International (alle Fotos)

Eine weitere Diskussion entführte nach Haiti. Hier stand das Projekt HANWASH im Fokus.

08.06.2022

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Absprachen mit Regierungsvertretern für HANWASH

Als Gastgeber fungierte Past-RI-Präsident Barry Rassin, der als Katastrophenmanager einen Teil der rotarischen und sonstigen Hilfen in Haiti nach den letzten Erdbeben mit managt. Seine Erfahrung ist: Nichts ist wichtiger als die richtigen Partner. Rotary versuche deshalb, auf der Insel Agenturen und Regierungsstellen sowie Hilfsorganisationen zusammenzubringen — und dabei jeden Club einzubeziehen. Er erhofft sich, dass HANWASH nicht nur auf Haiti von sieben auf alle Gemeinden ausgeweitet werden kann, sondern dass sich das Projekt zu einer globalen Initiative entwickelt.

Bereits 1,8 Mio. Dollar seien aufgewendet worden, 22 Rotary Clubs und 16 Rotaract Clubs seien involviert, dazu zahlreiche HANWASH-Ambassadors, die mit moderierenden oder informierenden Gesprächen die Wirkung des Projekts zu potenzieren versuchen. Fünf Global Grants seien bereits bei HANWASH zur Anwendung gekommen. "Das ist das größte Programm abseits von Polio", sagte Rassin und fügte hinzu: "We will do it — wir werden das umsetzen und schaffen."

Die Diskussionsrunde auf dem Podium zeigte sich sehr engagiert. So erzählte Robert Leger vom Rotary Club of Cayes, Haiti, von den ersten Treffen mit dem Premierminister und Regierungsverantwortlichen, mit denen seit 2018 die Zusammenarbeit für eine bessere, sicherere Wasserversorgung der haitianischen Gemeinden geplant werde.

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Positive Entwicklung: Wer nicht mehr Wasser holen muss, kann in die Schule gehen.

Neil van Dine, E-Club of WASH, verwies darauf, dass das Programm viel mehr anstoße und ermögliche als nur die Wasserversorgung: zum Beispiel bessere Ausbildung für Kinder, wenn Schulen ein Toilettenhäuschen bekämen. Der dritte Gesprächspartner Ryan Rowe, ein ehemaliger Rotary Peace Fellow und inzwischen bei HANWASH beschäftigt, hofft auf ein Langzeit-Engagement der Rotarier: Kontinuität sei gefragt.

Im Gegenzug sei das Mittun der Menschen vor Ort gefragt; sie müssten ihre Verantwortlichkeit für die neuen Wasserleitungen und -entnahmestellen trainieren. Gleichzeitig müsste dafür gesorgt werden, dass die Betreuer auf einem hohen technischen Level aktiv werden könnten. Dann könnten die Haitianer ihr Wissen nach künftigen Katastrophen auch nutzen, um in und außerhalb ihrer Wohnorte zu helfen.

Ryan Rowe beschwor die Rotarier, angesichts der großen Aufgabe die Herausforderung nicht zu fürchten. Für das Projekt sei eine große Menge Expertenwissen nutzbar. Robert Leger sieht bereits weitere Clubs die Initiative unterstützen. "Rotary bringt alle zusammen und weckt das Beste in den Beteiligten. Dafür müssen wir aber sträker kommunale Partner suchen, auch ganz verschiedene Partner, dann wird Rotary gesehen."

Die Fragen aus dem Publikum drehten sich um die Kosten, die Haitianer für das Wasser aufbringen müssten. Zwischen 80 Cent und 10 Dollar im Monat entstehen pro Familie an Kosten. Doch dadurch würden auch Frauen gestärkt, diese könnten eine Ausbildung machen, Verantwortung für das Leitungssystem übernehmen oder mit Berufen Werte schaffen, die sie früher nicht hätten ausüben können. Denn da stand die Beschaffung sauberen Wassers im Fokus, berichteten die Aktivisten.

Ein Ende des Projekts sei derzeit nicht absehbar, auch wenn ursprünglich 2030 anvisiert worden sei, hieß es. Wie Rotary Clubs und auch einzelne Rotarier eingebunden werden können, soll im persönlichen Kontakt geklärt werden. Fakt sei: Jede Spende, jeder Global Grant helfe, jeder Unterstützer sei willkommen.

Barry Rassin fasste zusammen, dass die Initiative zwar bereits seit 2018 aktiv, aber gerade erst mit ihrer Arbeit gestartet sei und weitere Partner brauche. In fünf bis zehn Jahren hofft er, dass — zu den derzeit sieben — weitere zehn bis 15 Kommunen mit sauberem Wasser versorgt werden konnten. Das werde — wie beschrieben — die Bildung voranbringen, der Gesundheit im Land nützen, die wirtschaftliche Entwicklung stärken. "What an exciting high impact."