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D1820

Hohe Auszeichnung für rotarischen Stammzell-Sammler

D1820 - Hohe Auszeichnung für rotarischen Stammzell-Sammler
Porf. Dr. Peter Lorbacher (rechts) hat den DKMS-Schirm, der die Arbeit im Kampf gegen Leukämie symbolisiert, inzwischen weitergegeben an Prof. Dr. Markus Knuf. © C. von Papen

Bundespräsident Walter Steinmeier verleiht das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse an Peter Lorbacher (RC Wiesbaden-Kochbrunnen) für sein Lebenswerk. Der Rotarier hat sich unter anderem 20 Jahre lang in Projekten im Kampf gegen Leukämie engagiert.

02.03.2020

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Prof. Dr. Peter Lorbacher erhält das Bundesverdienstkreuz für sein Engagement im Kampf gegen Leukämie. © kathrein, Wiesbaden

Das von Freund Lorbacher bereits 1998 initiierte – und von ihm 18 Jahre lang engagiert betreute -  Gemeindienstprojekt "Kampf gegen Leukämie" erfolgte von Anfang an in engster Kooperation mit der Deutschen Knochenmarksspenderdatei (DKMS), der mit zehn Millionen (Stand: März 2020) registrierten potenziellen Lebenspendern größten Fremdspenderdatei weltweit.

Ergebnisse des Engagements von Peter Lorbacher und seines Clubs waren:

  • Tausende neuer Typisierungen bei den vom RC Wiesbaden-Kochbrunnen durchgeführten oder logistisch und/oder finanziell unterstützten Typisierungsaktionen
  • über 320.000 Euro Spenden für Patenschaften (Übernahme der Typisierungskosten) allein über das Wiesbadener Konto der DKMS
  • Anstoß und Vorbild für Gemeindienstprojekte anderer Service-Clubs, insbesondere auch für das deutschlandweite Jubiläumsprojekt "Rotary hilft Leben retten" (2004 bis 2006 - anlässlich des 100-jährigen Bestehens von Rotary International, siehe auch Rotary Magazin 2/2005, Thema - S. 22 bis 47), Ergebnis: mehr als 10.000 neue Registrierungen bei der DKMS pro Jahr
  • seit 2005 Anstoß, Organisation und laufende Unterstützung für das DKMS-Projekt "Leben spenden macht Schule" in Hessen, dem sich später auch Thüringen anschloss

Der Erfolg der Projekte zeigt: Jeder kann etwas tun. Daher ergeht erneut an alle rotarischen Freundinnen und Freunde, auch an deren Angehörige sowie Freunde und Bekannte die dringende Bitte, sich schnellstmöglich als "potenzielle Stammzellspender" typisieren und registrieren zu lassen.

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Typisierungsaktion im Rahmen des DKMS-Schulprojektes - völlig unblutig per Wattestäbchen © DKMS

Optimale Voraussetzung für jede erfolgreiche Fremdspendersuche bleibt, dass möglichst alle gesunden Menschen im Alter zwischen 17 und 55 Jahren ihre individuellen HLA-Merkmale (Humane Leukozyten-Antigene) typisieren lassen, um dann als potenzieller Stammzellspender in einer der weltweit vernetzten Spenderdateien registriert zu bleiben.

Die Registrierung ist online und selbsterklärend in wenigen Schritten jederzeit möglich:

  1. Homepage: www.dkms.de
  2. Klick auf "Spender werden"
  3. Grundsätzliche Eignung überprüfen
  4. Persönliche Daten eingeben
  5. Klick auf "Registrieren"
  6. in wenigen Tagen erfolgt dann von DKMS Zusendung eines Registrierungs-Sets
  7. Wattestäbchen-Abstrich von der Wangenschleimhaut
  8. Rücksendung – mit Einverständniserklärung – im Rücksendeumschlag an DKMS
  9. künftig gegebenenfalls über eine Änderung der Post-/E-Mail-Adresse informieren

Beim RC Wiesbaden-Kochbrungen hat Peter Lorbacher vor vier Jahren die ehrenamtliche Betreuung des Gemeindienstprojektes jüngeren Händen übergeben: Prof. Dr. Markus Knuf, Chefarzt der Städtischen Helios HSK-Kinderklinik, Wiesbaden führt seine Arbeit weiter.

Detlef Nierenz
(RC Wiesbaden-Kochbrunnen)

Anmerkung der Redaktion: Das Bundesverdienstkreuz wird an Peter Lorbacher am 15. Mai 2020 in der Hessischen Staatskanzlei übergeben.


Wer mithelfen will, dass die Typisierung weiter vorangeht, kann spenden:

Kontoinhaber: DKMS
IBAN: DE04 5108 0060 0130 8907 00
Verwendungszweck: Rotarys KAMPF GEGEN LEUKÄMIE


 Zur Info: 

Blutkrebs (zum Beispiel Leukämie) kann bereits seit Jahrzehnten wirksam behandelt beziehungsweise sogar dauerhaft geheilt werden - vorausgesetzt, in der Verwandtschaft oder in einer regionalen, nationalen oder internationalen Fremdspenderdatei kann ein gesunder und immunologisch kompatibler Stammzellspender gefunden werden. Genau dies aber kann ein schwieriges Problem sein - zumeist ungleich schwieriger als die Bereitstellung einer  Bluttransfusion. Rein rechnerisch könnte nämlich jeder der über sieben Milliarden Menschen dieser Erde eine individuell einmalige Konstellation seiner immunologisch relevanten Gene aufweisen. Einen passenden Stammzellspender zu finden aber, ist überhaupt nur bei ausreichender immunologischer Verwandtschaft möglich, wie sie  sogar in der eigenen Familie, nur für 30 Prozent der Patienten vorhanden ist. Zumeist muss daher ein passender Spender über eine der weltweit vernetzten Fremdspenderdateien gesucht werden.