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Neuer Polio-Fall in den USA nach fast zehn Jahren

Aktuell - Neuer Polio-Fall in den USA nach fast zehn Jahren
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Beunruhigende Neuigkeiten: In den Vereinigten Staaten wurde im Bundesstaat New York ein Fall von Polio nachgewiesen. Der Betroffene war nicht geimpft.

22.07.2022

In der Nachricht hieß es, dass dies der erste nachgewiesene Polio-Fall seit 2013 ist. Der Betroffene sei ein junger Erwachsener gewesen, der bisher keine Polio-Impfung erhalten habe. Vor etwa einem Monat wurden bei ihm eine körperliche Schwäche und Lähmungen festgestellt, so die Gesundheitsbehörden laut CNN. Ärzte aus der Region wurden von Gesundheitsbeamten inzwischen zu mehr Wachsamkeit aufgerufen.

Eigentlich gilt die Kinderlähmung seit über 40 Jahren in den USA als ausgerottet. Einzelne Fälle seien zuletzt 2013 aufgetreten, berichten Medien.

Im Gespräch mit den Behörden hatte der betroffene Erkrankte offenbar darauf verwiesen, Anfang des Jahres in Polen und Ungarn unterwegs gewesen zu sein. Möglicherweise hat er das Virus aus Europa eingeschleppt.

Gesundheitsbeamte befragen nun Kontaktpersonen. Die Behörden gaben zudem eine Mitteilung heraus, in der sie zu Impfungen aufriefen. Es wurde nachdrücklich - falls noch nicht erfolgt - eine schnellstmögliche Impfung gegen Polio empfohlen oder - wo nötig - eine Auffrischung. Denn die Kinderlähmung könne irreversible Schäden vor allem bei Kindern verursachen.

Rotary macht sich seit Jahrzehnten für eine Ausrottung der Kinderlähmung stark. Das Wildvirus existiert nur noch in zwei Ländern der Welt: in Afghanistan und Pakistan. Dennoch flackern die Krankheit immer mal wieder auf: wenn die Impfkette durchbrochen wird und in seltenen Fällen durch impfinduzierte Fälle, die jedoch künftig wegen eines neuen Serums nicht mehr vorkommen werden. In Deutschland gilt Polio als ausgerottet. Kinderärzte warnen jedoch vermehrt vor einer sinkenden Impfrate, die auch hierzulande ein Auftreten und die Ausbreitung der Krankheit begünstigen könnte.