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Rotarische Hilfe: Millionen Masken aus China
Dass Schutzmasken hierzulande nicht genügend verfügbar sind, wollte PDG Carl-Ludwig Dörwald nicht akzeptieren. Er organisierte einen Transport von Hunderttausenden dieser Masken aus China.
Hausärzte, Apotheker, mobiles Pflegepersonal, Verkäuferinnen im Lebensmittelhandel - sie alle sind Helden dieser Tage. Denn sie arbeiten und setzen sich täglich der Ansteckungsgefahr mit dem Covid-19-Virus aus, wo andere im Home Office deutlich sicherer arbeiten können. Leider zeigte sich in den vergangenen Tagen, dass für die Helfer Masken Mangelware sind. Hintergrund: Schon die Krankenhäuser müssen mit Masken und Schutkleidung sparsam umgehen - es fehlt an Nachschub. Und unter den wenigen letzten Anbietern, die noch liefern können, gibt es einige, die Profit aus der Situation schlagen wollen und utopische Preise aufrufen.
PDG Carl-Ludwig Dörwald (RC Worpswede) wollte das nicht länger mit anschauen. Er lebte fast 20 Jahre in China und erlebte in Peking auch den Ausbruch der SARS-Epidemie mit. Diese Erfahrung wollte er nun nutzen. Er kontaktierte Freunde und Geschäftspartner in Dalian, China - dessen Gründungspräsident Robert Ploeger, ein Niederländer, der in Bremen studierte bzw. arbeitete - ist. Und ja, die Freunde in China wollten helfen - mit international zertifiziert Exemplaren der so dringend benötigten Masken.
Dörwald sammelte Bestellwünsche und voraussichtliche Verbrauchszahlen und machte eine Großbestellung im Reich der Mitte. Rotarische Freunde halfen beim Organisieren und Listen erstellen, so kümmert sich Jürgen Langenbruch um die Logistik und Governor Friedhelm Vügten und PDG Peter Greim haben bei den Finanzen den Hut auf.
Und die ersten Masken sind bereits da und ausgeliefert - an große Krankenhäuser in München, Bremen, Oldenburg, Bremervörde..., dazu an unzählige Arztpraxen und Apotheken. Die Resonanz ist überwältigend, hört man aus dem Kreis der Organisatoren.
Nun sind weitere Hundertausende Masken unterwegs nach Deutschland: international zertifizierte Ware, die schon nächste Woche verteilt werden kann. Rotary Clubs, die ihre Corona-Projektpartner damit absichern wollen oder andere Menschen wissen, die das Angebot nutzen können, sollten sich melden. Erste kleinere Lieferungen sind schon da.
"Wir sehen ja, was in der Krise nötig ist. Da sollten wir eingreifen, wo wir mit unseren Kontakten, unserem Wissen und unserer Tatkraft helfen können", so Carl-Ludwig Dörwald.
Viele Clubs machen daraus nun auch eigene Projekte. Und erste Rückmeldungen gibt es auch: So wurden in Nürnberg 8.000 Schutzmasken des Typs FFP-2 an das Martha-Maria-Krankenhaus gespendet - Wert 25.000 Euro. Der Kontakt war über Karsten Pohle, Ärztlicher Direktor des Krankenhauses i und selbst Mitglied im Rotary Club, zustande gekommen.