Polio-Radfahrer
Tolles Radler-Treffen in Tucson
Zum ersten Mal war Deutschland in diesem Jahr im Rotary-Team bei der „El Tour de Tucson“ vertreten. Das Team, das für die Kampagne End Polio Now antrat, startete unter insgesamt 9.000 Radfahrern auf 170 aufregenden Kilometern.
Zum ersten Mal war Deutschland im Rotary-Team bei der „El Tour de Tucson“ vertreten: Startnummer 1453, Uwe Simon, Deutschland-Repräsentant der Fellowship "Cycling to Serve" (FCS). Ein weiterer Europäer, Jean Luc Berger aus Frankreich, internationaler Präsident der FCS, war in diesem Jahr zum zweiten Mal dabei.
Festzuhalten ist: Es hat Begeisterung hervorgerufen, dass Europa auf dieses Event aufmerksam wird und teilnimmt. Im Gegenzug wurde kräftig für europäische Veranstaltungen der FCS geworben, zum Beispiel für die „4Days Provence“ vom 23. – 27. Mai 2018 in Aix-en-Provence - mit dem Erklimmen des Mt. Ventoux.
Der jeweils im November veranstaltete Tucson-Ride indes besteht seit den achtziger Jahren. Rotary beteiligt sich bereits zum achten Mal. Für dieses großartige Ereignis hatten sich 120 rotarische Radler registriert, darunter Gäste aus Australien, Brasilien, Frankreich, Kanada und eben Deutschland plus ein eigenes Team des Rotary-Büros in Evanston. Zusätzlich gab es sechs Distrikt-Teams, zwölf Club-Teams und 18 Indoor-Cycling-Teams bei ausgelagerten Events. Insgesamt saßen also mehr als 300 Rotarier im Sattel und strampelten, was das Zeug hält.
Unter den Teilnehmern waren auch zwei Polio-Überlebende, die aus eigener Erfahrung berichten konnten, warum der Kampf gegen die Krankheit so wichtig ist - und wie nah die Welt an der Ausrottung von Polio ist.
Und dann war da noch ein Rotarier, der Radlern längst kein Unbekannter mehr ist: John Hewko, Generalsekretär von RI und der Rotary Foundation, der in Tucson nicht nur zum wiederholten Mal mitfuhr, sondern genau dort seinen 60. Geburtstag feierte, zu dem auch seine Schwester Annetta und seine Tochter Maria anreisten und 28 Meilen des Rennens mitradelten.
Auf den 170 Kilometern des Rennens ist man übrigens nie allein. Unter den 9.000 Fahrerinnen und Fahrern findet sich immer jemand mit etwa gleichem Leistungsniveau. Typisch für den Tucson Ride sind die Durchquerungen von so genannten „Washes“, das sind ausgetrocknete Flußbetten. Der Start hingegen erfolgt häufig im Dunkeln im Zentrum von Tucson, diesmal bei frischen 8° Celsius. Im Startbereich der 106 Miles fand sich schon eine Rotary-Gruppe zusammen - erkennbar an ihren auffälligen Rotary-Outfits mit dem „End Polio Now“-Signet. Auch auf der Strecke im frühen Morgenlicht blieb eine Gruppe von ihnen beieinander, schön war es mit Jean Luc, Kristin Braun, und den anderen.
Wie eine Karawane zog das Feld am Morgen durch die Stadt in die Wüstenlandschaft mit Kakteen und zwei spektakulären „Washes“. Einige Steigungen forderten gute Kräfteeinteilung für die lange Strecke. Die exzellente Streckenbetreuung ließ keine Not aufkommen – verdursten oder verhungern konnte man bei diesem Ride in der Wüste nicht. Und schließlich gab es einen großartigen Zieleinlauf! Am Rotary-Stand dann Betreuung und Gespräche mit vielen bekannten Freunden und FCS-Mitgliedern, John Hewko, Bob McKenzie, Jeff Ott, Gary Hirsch und weiteren Rotariern.
Das Beste aber ist: Alles zusammen ergab einen Riesen-Erfolg. Allein 2017 konnten über 12 Millionen Dollar inklusive der Aufstockung durch die Bill-Gates-Foundation Spenden aufgebracht werden. Insgesamt 47 Millionen Dollar - für Polio Plus seit der Beteiligung von Rotary an „El Tour de Tucson“, wie Rotary International auf der Facebook-Seite „Rotary Ride to end Polio“ bekannt gab.
Uwe Simon
RC Korbach-Bad Arolsen
Repräsentant FCS Deutschland
www.cyclingtoserve.org