https://rotary.de/kultur/kurz-visite-kloster-nuetschau-a-11777.html
RC Lübecker Bucht-Timmendorfer Strand

Kurz-Visite: Kloster Nütschau

RC Lübecker Bucht-Timmendorfer Strand - Kurz-Visite: Kloster Nütschau
Kloster Nütschau © Hans-Eckhard Tribess

Kloster Nütschau befriedigt nicht geraden Anspruch von Prunk und Pomp. Ein Besuch dort beeindruckte Rotarier aus Timmendorfer Strand jedoch sehr.

07.12.2017

Der Rotary Club Lübecker Bucht-Timmendorfer Strand hatte für den Herbst 2017 etwas Außergewöhnliches geplant. Ins Kloster Nütschau sollte es gehen. Von der Ostsee ins Kloster? - Den Grundstein für den Ausflug ins Klosters in Stormarnscher Landschaft mit einem ansehnlichen Herrenhaus aus dem Jahr 1577 legte der Besuch eines Klosterbruders in einem Rotary-Meeting. Er kam aus dem Kloster Nütschau in Travenbrück, einem kleinen Ort bei Bad Oldesloe, zwischen Hamburg und Lübeck gelegen.

Der Mittelpunkt des Klosters liegt in einem großen Park, dazu gehören zurückhaltend in die Landscchaft eingefügte Zweckbauten einschließlich eines modernen Kirchenraums und ein Landgut mit rund 70 Hektar Fläche.

Schon die Fahrt durch die hügelige holsteinische Landschaft zum Kloster Nütschau verdeutlichte den Rotariern die Reise in eine unbekannte Welt. Der erste Blick auf das alte Herrenhaus und die Klosteranlagen vermittelte eine keineswegs in Norddeutschland vermutete Idylle.

Das Gebäude der Kirche, ein äußerlich unscheinbar wirkender Flachbau, verschlug den Rotariern beim Betreten die Sprache. Hier wurde mit der Kraft des Lichts, mit bunter bleigefasster Verglasung, einem aus Kunstharz und Glas hergestellten Altar, dazu Ambo und Retabel mit Tabernakel eine überragende Atmosphäre geschaffen. "Man ist gefangen und taucht unmittelbar in eine andere, entschleunigte Welt ein", war die Meinung der rotarischen Besucher.

Kloster Nütschau, Kirchen, Heilige Räume
Kirchenraum im Kloster Nütschau © Hans-Eckhard Tribess

Nach einem Drei-Gänge-Essen erhielten die Rotarier die Schlüssel zu zweckmäßig eingerichteten Zimmern. Später war ein Klosterbruder zu deren (Sonder-)Betreuung abgestellt. Beim Gang durch das Kloster zeigte sich:  eine wunderbare, ansprechende und beeindruckende Anlage.

Nach Vespergebet und Abendessen stand die Geschichte des Klosters bei einem Glas Wein auf dem Programm, gefolgt vom Abendgebet, dem Komplet. Nach einer kurzen Nacht begann bereits um 6.30 Uhr das Morgengebet. Der folgende Tag stand unter der Überschrift "Brauchen wir noch Religion? Was kann uns diese geben, was nicht wissenschaftlich schon lange widerlegt ist?"

Am Ende des Tages stand die Erkenntnis: Der Mensch - auch der Mensch an der Schwelle zur künstlichen Intelligenz - muss glauben. Und: Der Mensch ist von der Sehnsucht der Einbettung des eigenen Ichs in das große Ganze beseelt. Der Blick in heilige Räume - er geht auch in die Fülle des unendlichen Universums, waren sich die rotarischen Besucher einig.

Hans-Eckhard Tribess