Welt-Kongress
25.000 Lions in Hamburg
Rotarier aus aller Welt haben sich Ende Juni in Lissabon getroffen - nun sind die Lions dran. Sie versammeln sich in Hamburg. Vom 5. Juli bis zum 9. Juli halten sich rund 25.000 Lions aus 200 Ländern in der Hansestadt auf.
Es ist das erste Treffen in Deutschland, das Dritte in Europa, zu dem Lions Mitglieder mit ihren Familien aus anreisen. Damit ist die 96. Annual Lions Clubs International Convention (LCIC) die größte Kongressveranstaltung, die je in Hamburg stattgefunden hat. Der Kongress wird mit diesen Zahlen auch zur logistischen Herausforderung: Mit Shuttlebussen werden die auf über 70 Hotels verteilten Kongressteilnehmer zur O2 World und in die Messehallen gebracht. In der Arena im Volkspark finden die zentralen Versammlungen statt, in der Messe das Rahmenprogramm mit vielen Schulungen und Präsentationen über weltweite soziale Projekte.
Höhepunkt des Kongresses ist traditonell, die Flagen-Parade, die zu diesem Weltkongress am Samstag auf der Binnenalster stattfand. Anlässlich der Convention sind viele Menschen aus anderen Ländern und ganz Deutschland in der Stadt. So zum Beispiel Carole und Frank Saenger aus Frankfurt am Main. Für sie ist der Besuch besonders, weil es ihr erster Kongress ist. „Hier bekommt eine Idee davon, wie international die Lions sind. Das ist bestimmt sehr bereichernd“, sagt Carole. Doch noch etwas macht die beiden zu außergewöhnlicheren Besuchern: Um zu verstehen warum, muss man etwas zurückblicken. Die beiden haben sich in Paris kennengelernt und teilten schon damals eine Gemeinsamkeit: Dass sie sich gern für soziale Projekte engagieren. 2001 traten beide in Serviceclubs in der französischen Hauptstadt ein – Carole ging zu den Lions, Frank zu den Rotariern. Auch als die beiden nach Frankfurt zogen, blieb Carole Lions-Mitglied (Lions Club Frankfurt am Main-Römer) und Frank Rotary-Mitglied (Rotary Club Frankfurt am Main-Städel).
Natürlich müssen die beiden nicht lang überlegen, wenn man sie nach Unterschieden zwischen den weltweit größten Serviceclubs fragt. „Ich habe den Eindruck, dass die Lions häufiger bei Aktionen selbst anpacken“, sagt Frank Saenger. Und seine Frau ergänzt: „Rotary ist fast wie eine Religion.“ Damit meint sie die Häufigkeit der Club-Treffen – Rotarier treffen sich einmal pro Woche, Lions einmal im Monat - und die Tatsache, dass ein Rotarier in fremden Städten stets Ausschau nach einem RC halte, dem er einen Besuch abstatten könnte. „Das macht die Atmosphäre Rotary sehr international“, fügt Frank hinzu. Auch der Umgang mit dem Nachwuchs sei anders. „Aus Leos werden meistens Lions. Das ist bei Rotary nicht so“, sagt der Rotarier.
Bei allen Unterschieden, die die beiden aufzählen können, wissen sie auch um die Gemeinsamkeiten. Gerade, was ihre Heimatclubs in Frankfurt betrifft: Beide Clubs haben weibliche und männliche Mitglieder, engagieren sich besonders für Kinder und den Austausch mit Jugendorganisationen. „Und sonst“, ergänzen die beiden lachend, „feiern wir einfach die Gegensätze“.
Die Lions veranstalten wie Rotary einmal pro Jahr einen Weltkongress. Die Convention von Rotary International (RI) hat in diesem Jahr vom 23. bis zum 26. Juni in Lissabon stattgefunden. Hier finden Sie Bilder zur RI-Convention.