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RC Bruchhausen-Vilsen

Brückentreff: Geschichte am Heiligenberg

RC Bruchhausen-Vilsen - Brückentreff: Geschichte am Heiligenberg
© Alice Schindler-Mertens

Seit 2006 treffen sich jedes Jahr die Mitglieder der regionalen Rotary und Lions Clubs zum Brückentreff am Heiligenberg. Auch in diesem Jahr gab es das Sommertreffen.

26.07.2019

Mit dabei waren der Lions Club Grafschaft Hoya, der Lions Club Syke, der Lions Club Syke-Hunte-Weser, der Rotary Club Syke, der Rotary Club Syke-Utbremen sowie der Heimatverein Heiligenberg, die der Einladung des RC Bruchhausen-Vilsen gefolgt waren.

Im Laufe des Abends wurde der Zustand der Eyterbrücke begutachtet. Dieses Bauwerk war vor knapp fünfzig Jahren auf Initiative des LionsClubs Grafschaft Hoya errichtet worden. Eine erste große Renovierung erfolgte vor fünfzehn Jahren, bereits unter Einbindung des RC Syke. Bis heute stießen dann die weiteren Clubs zum Unterstützerkreis hinzu und führten 2017 Renovierungsarbeiten durch.

Wie das Bild zeigt, hielt die Brücke der Belastungsprobe durch die Mitglieder aller Clubs glänzend stand und präsentierte sich diesen Sommer in einem sehr ordentlichen Zustand, so dass zunächst keine weiteren baulichen Maßnahmen nötig sind.

Präsident Jürgen Sander nahm dies zum Anlass, auf die verbindende Wirkung von Brücken hinzuweisen. Passend zum diesjährigen rotarischen Motto "Rotary connects the World", welches sich an diesem Abend erneut in den langjährigen ausgezeichneten Beziehungen zwischen Lions und Rotary vor Ort zeigte.

Zweiter Höhepunkt des Meetings waren die laufenden Ausgrabungen auf dem Heiligenberg. Dr. Simone Arnhold, Seminarleiterin für Orientalische Archäologie und Kunstgeschichte an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, wies in die bisherigen Ergebnisse und die weitere Absicht der Arbeiten ein.

Viel Geduld und Ausdauer sind bei dem gesamten Vorgehen gefragt. So war man im vergangenen Jahr zunächst auf reichlich modernen Siedlungsschutt des vergangenen Jahrhunderts gestoßen. Doch konnte sich das Mittelalter nicht vollkommen verstecken. Zwei Pfostenlöcher, eine verstürzte, aber noch im Verband befindliche Mauerecke, mittelalterliche Dachziegel, Fragmente von grünlichem Fensterglas, Eisennägel, Keramik und Holzkohlestücke gaben den Fachleuten wesentliche Hinweise. Sie weisen auf eine klösterliche Anlage im dreizehnten/ vierzehnten Jahrhundert hin, können aber noch kein abschließendes Bild schaffen. Vermutet wird an dieser Stelle ein Gebäude aus Erd- und Obergeschoss, welches möglicherweise durch einen Brand zerstört worden ist.

Genauere Erkenntnisse sollen nun die in den nächsten vier Wochen laufenden Grabungen schaffen. Besonders interessiert die Frage, ob es belastbare Ergebnisse gibt, die Licht in das Dunkel der Zeit von vor 1218 (Gründung des Klosters) bringen. In einem ersten Ansatz wird jetzt der Versuch unternommen, über die Pfostenlöcher und die Mauerfragmente, das zugehörige Gebäude zu rekonstruieren und mit weiteren Belegen zu versehen.

Insgesamt hoffen alle Beteiligten, dass der Nebel der Geschichte, der trotz bereits vorliegender Erkenntnisse immer noch vorhanden ist, ein wenig mehr gelüftet wird, erfuhren die die Rotarier und die Lions Club Mitglieder.

Peter Schütz