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Jordanien

Eine rettende OP

Jordanien - Eine rettende OP
Erfolgreiche Zusammenarbeit: Christian Smely (v. l.), Yasen Al-­Kinani, Georg Mols und Anke ­Doleschal (beide RC Lahr) © privat

Hilfe für Yasen Al-Kinani

01.01.2020

Erst kürzlich rief Yasen Al-Kinani an: „Es geht mir hervorragend. Ich kann mich wieder voll belasten, schmerzfrei.“ Vor gut einem Vierteljahr war der Jordanier im Ortenau Klinikum Lahr von Anästhesiechef und Rotarier Prof. Dr. Georg Mols narkotisiert und anschließend an einer Verengung der Wirbelsäule, einer spinalen Enge, operiert worden. Auf einer Bibelreise nach Jordanien mit der Seelbacher Pfarrerin und rotarischen Freundin Anke Doleschal hatte die Reisegruppe Yasen Al-Kinani als lokalen Reiseführer kennengelernt und bald seine Freundschaft gewonnen. Beim Wandern und Klettern fiel einem rotarischen Reiseteilnehmer auf, dass er Probleme mit dem Rücken hatte. Die Verdachtsdiagnose der spinalen Enge wurde mit einem MRT in Amman bestätigt. Eine Operation war unvermeidbar.

Als Kind palästinensischer Flüchtlinge in Jordanien geboren, war Yasen Al-Kinani ein herausragender Schüler. Er bekam die Gelegenheit, in Magdeburg mit einem Stipendium Ingenieurwissenschaften zu studieren. Daher spricht er perfekt Deutsch. Zurück in Jordanien, war er zunächst als Bauingenieur tätig. Jordanien ist mit seiner jahrtausendealten Geschichte reich an Grabungsstätten und archäologischen Schätzen. Bald entschloss sich Yasen, ein Unternehmen für Kulturreisen zu gründen. Mit dem Krieg in Syrien sind die Reisenden dann fast ganz ausgeblieben, mit dramatischen wirtschaftlichen Folgen. Aus verschiedenen, auch finanziellen Gründen war die Operation in Jordanien in der erforderlichen kurzen Zeit nicht zu verwirklichen.

Der Neurochirurg am Lahrer Klinikum Dr. Christian Smely sagte ohne Umschweife zu, den jordanischen Freund zu operieren, ohne eine Rechnung dafür zu stellen. Der Chefarzt der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin Prof. Mols erklärte sich ebenso bereit, Yasen Al-Kinani die Narkose zu schenken. Der Ärztliche Direktor Prof. Dr. Lothar Tietze (RC Lahr) legte manch gutes Wort bei der Verwaltungsdirektion ein, die schließlich zustimmte, für eine überschaubare, sehr faire Summe die Unterbringung des Patienten zu leisten und das Komplikationsrisiko zu tragen. Das Geld spendeten einige Mitglieder des Rotary Clubs Lahr.

Volker Schuchardt (RC Lahr)