Panorama
Ersparnisse sinnvoll eingesetzt
Zwischenruf
Seit ich mein Geld nicht mehr nur für den Lebensunterhalt für mich und meine Angehörigen brauche, wächst mein Interesse für die Nöte anderer. Deswegen habe ich auch die Chance wahrgenommen, sechs Jahre lang RDG in Düsseldorf führen zu dürfen. Nach nun 74 Lebensjahren kann noch viel passieren, aber klar ist jetzt schon, dass andere Menschen mein Geld mehr benötigen als ich selbst. Rücklagen sollte man auflösen, wenn sie nicht mehr benötigt werden. Gerade in diesem Coronajahr gibt es einen Riesenbedarf an Geld bei vielen Leuten, weil sie mehr betroffen sind als ich.
Wenn man das Geld in rotarische Projekte stecken kann und dann eine Spendenquittung bekommen kann, umso besser, aber manchmal ist der direkte Geldfluss an Dritte auch sehr sinnvoll.
Zum Beispiel, um Impfstoffe für Entwicklungsgebiete zu kaufen. Für 360 Euro kann zum Beispiel das Rote Kreuz zehn Personen zweimal gegen Corona impfen lassen. Aus meiner Zeit bei RDG erinnere ich mich übrigens, dass drei Viertel der Rotarier auch Projekte jenseits von Rotary fördern, insgesamt sogar mehr Geld als für Rotary darauf verwenden. Gerade im Coronajahr, wo viele private Pläne auf der Strecke geblieben sind, ist viel Geld nicht ausgegeben worden und ich kann mir nicht vorstellen, dass all diese nicht umgesetzten Pläne noch nachgeholt werden, wenn wir wieder normale Zeiten haben.
Viele Rotarier haben gelitten und leiden noch unter den wirtschaftlichen – und eventuell auch gesundheitlichen – Folgen von Corona, aber diejenigen Freundinnen und Freunde, denen es so gut geht wie mir, rufe ich auf, um in diesem Ausnahmejahr zumindest einen Teil ihrer Sonderersparnisse für gute Zwecke zu verwenden. Welche auch immer.
