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Im Gespräch

Was ist eigentlich ein RPIC?

20.07.2012

Mit Beginn des rotarischen Jahres 2012/13 hat Peter W. Hübner (RC Frankfurt am Main-Städel) die Aufgabe des Rotary Public Image Coordinator (RPIC) für die deutschen Distrikte übernommen. Von RI-Präsident Tanaka für drei Jahre ernannte, tritt er die Nachfolge von Diethard Goos an. Ein Gespräch über die Aufgaben eines RPIC und die Pläne des neuen Amtsträgers.


Herr Hübner, was ist eigentlich ein RPIC?

Hübner: Wir haben von RI den Auftrag, den Distrikten in Kommunikationsfragen beratend zur Seite zu stehen, um ihre Aktivitäten im Sinne des Strategischen Plans zu unterstützen. Denn Rotary International will die Wahrnehmung von Rotary in der Öffentlichkeit deutlich stärken. Mit zwei weiteren Koordinatoren unserer Zone, nämlich Michael Pautzke (Rotary Coordinator) und Martin Gutsche (Regional Rotary Foundation Coordinator), bilden wir ein Team, damit die Themen des Strategischen Plans hier kurze Wege haben. Wir sehen uns in einer Scharnierfunktion zwischen RI und unseren Distrikten. Ideenaustausch und der Dialog stehen im Vordergrund, auch zwischen den 41 RPICs weltweit. Das Motto: „We connect people“.

Wie möchten Sie das Thema Öffentlichkeitsarbeit angehen?

Es geht nicht allein um Öffentlichkeitsarbeit. Es geht um ein deutlich größeres Aufgabenfeld, denn wollen wir etwas bewegen, so müssen wir die verschiedenen Kommunikationsinstrumente heute im Zusammenhang betrachten und behandeln. Klassische Pressearbeit, Internet, Social Media, Druckerzeugnisse, Markenführung, Sponsoring, Werbemittel und auch die Internkommunikation
sind aufeinander abzustimmen. Die Verengung auf den Begriff der Öffentlichkeitsarbeit suggeriert bei vielen Mitgliedern die sprunghafte Mehrung von Pressemeldungen und das „Rauschen im Blätterwald“. Falsch! Das kann nicht unser Ziel sein. Die öffentliche Wahrnehmung findet schließlich nicht ausschließlich auf diesem Wege statt.

Welche Schwerpunkte wollen Sie in Ihrem Amt setzen?

Als meine dringendste Aufgabe sehe ich es an, zunächst die noch weit verbreitete Skepsis zu dem Thema abzubauen und für Vertrauen zu werben, dass man seriös und glaubwürdig mit diesen Instrumenten umgehen kann und muss, auch bei Rotary.

60 Prozent mehr Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs) sind ein dramatischer Wandel, der auch mehr Wettbewerb bei der Beachtung in den Medien bedeutet. Dem müssen wir uns auch hinsichtlich unserer Kommunikationspolitik stellen, um künftig im Konzert der NGOs wieder eine Rolle zu spielen. Der Club ist und bleibt aber die Keimzelle des Geschehens. Doch um eine gewisse Synchronisierung in der Fläche kommen wir künftig nicht herum.

Was ist das erste konkrete Projekt?

Den Distrikten beim PR-Grant zur Seite zu stehen. Und der Öffentlichkeit zu helfen, ihr überholtes Bild über uns zu revidieren, denn Rotary ist heute viel weiter, als in der Öffentlichkeit bekannt ist. Doch dazu müssen wir bei uns anfangen.

Welche Hilfe bieten Sie den Rotariern an?

Mit „RPIC on Tour“ unterbreite ich den Distriktverantwortlichen ein freiwilliges Beratungsangebot, alle Kommunikationsinstrumente eines Distrikts vor Ort gemeinsam zu beleuchten und gegebenenfalls neu zu justieren. Trainingsangebote flankieren dieses Vorhaben ebenso wie die zentrale Service-Website.


Das Interview ist im Rotary Magazin 7/2012 erschienen.