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Weltweite Hilfe auf schwierigem Terrain

Shelterbox - Weltweite Hilfe auf schwierigem Terrain
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Flutkatastrophen rund um den Globus und das Erdbeben in Nepal – die Überlebenskisten von ShelterBox waren 2015 gefragt wie nie zuvor.

31.01.2016

Seit 15 Jahren ist ShelterBox in der ganzen Welt im Einsatz, um Menschen, die durch Naturkatastrophen oder Konflikte unverschuldet in Not geraten sind, zu helfen. Das vergangene Jahr stellte uns vor eine Vielzahl von Herausforderungen. Nie zuvor wurde unsere Hilfe an so vielen Orten gleichzeitig benötigt. Gleich zu Beginn des Jahres reagierten wir auf schwere Überschwemmungen in Malaysia, gefolgt von Überflutungen in Malawi, Madagaskar und Mosambik.

Überschwemmungen zählen langfristig zu den verheerendsten Naturkatastrophen: Sie fordern oft zahlreiche Menschenleben, zwingen ganze Ortsgemeinschaften dazu, ihr Land zu verlassen, zerstören Gebäude und vernichten Ackerland, Ernten und Viehbestände – kurzum, Überschwemmungen zerstören Existenzen. Auch für unsere ehrenamtlichen Katas­trophenhelfer sind Flutgebiete schwieriges Terrain. Flüsse, die über die Ufer getreten sind, und aufgeweichte Straßen erschweren Hilfstransporte in abgelegene Gebiete. Dem Einfallsreichtum und der Entschlossenheit unserer ShelterBox Response Teams ist es zu verdanken, dass auch unter diesen schwierigen Umständen Hilfe genau dort ankommt, wo sie am dringendsten benötigt wird. Und so werden unsere Überlebenskisten nicht selten mit dem Fahrrad, auf Viehkarren und selbst mit purer Menschenkraft dorthin transportiert, wo sie gebraucht werden, um Familien Sicherheit und neue Hoffnung zu schenken.

2015 wird vor allem als Jahr der Erdbeben in Erinnerung bleiben. Mehrere Erdstöße erschütterten im April und Mai mit unvorstellbarer Wucht Nepal und machten zahlreiche Bergdörfer im Himalaya dem Erdboden gleich. Wenige Stunden nach dem ersten massiven Beben waren unsere ShelterBox Response Teams vor Ort und begannen, gemeinsam mit Partnerorganisationen erste Hilfsprojekte aufzusetzen. Auch heute noch, ein dreiviertel Jahr nach dem Beben, ist ShelterBox in Nepal im Einsatz, um Hilfsgüter zu den höchsten Bergdörfern der Welt zu bringen und ihren Bewohnern ein Stück Normalität zurückzugeben. Hier kommt die ganze Bandbreite unserer Hilfsgüter zum Einsatz. Überlebenskisten mit Zelten, Decken, Wasserfiltern, Solarlampen, Geschirr und vielem mehr geben denen einen Grundstock, die alles verloren haben. Familien, deren Häuser beschädigt, aber nicht vollständig zerstört sind, bekommen ein ShelterKit mit Werkzeug und Zeltplanen an die Hand, um selbstständig mit dem Wiederaufbau beginnen zu können. Und Klassenzimmer in der Box sorgen dafür, dass der Schulbetrieb trotz aller Widrigkeiten weitergehen kann.

2015 markiert auch das Jahr einer europaweiten Flüchtlingskrise, ausgelöst durch zahlreiche bewaffnete Konflikte im Nahen Osten und einigen Teilen Afrikas. Seit vielen Jahren arbeiten wir mit verlässlichen Partnern in der Region zusammen und errichten Flüchtlingscamps im Irak und Syrien. Eine völlig neue Herausforderung für uns ist in diesem Zusammenhang der Hilfsein­satz auf der griechischen Insel Lesbos: Während unsere Zelte in der Regel ein Zuhause für mehrere Wochen oder Monate sind, handelt es sich hier um reine Transitunterkünfte, die oft nur für ein oder zwei Nächte benötigt wurden.

Dank auch den deutschen Clubs
Manchmal erleben wir auch Rückschläge. Wir sind enttäuscht und frustriert darüber, dass es uns bis heute nicht gelungen ist, Flüchtlinge im Südsudan mit Hilfsgütern zu versorgen, die vor den Kämpfen zwischen den Regierungstruppen und den Rebellen fliehen mussten. Dort leiden Millionen Menschen allergrößte Not, und kaum jemand weiß davon, weil sie für Medien und Hilfsorganisationen nur schwer zu erreichen sind. Verschlimmert wird ihre Lage noch durch die jüngsten Überschwemmungen in der Region. Und so bleibt uns nichts anderes übrig, als es weiterhin zu versuchen. Es kommt nicht selten vor, dass unsere Hilfe abgelehnt wird. Entweder, weil ein Land über genug eigene Kapazitäten verfügt, um Hilfsmaßnahmen einzuleiten, oder weil die Regierung, aus den unterschiedlichsten Gründen, keine internationale Hilfe erbittet. So kürzlich geschehen nach dem Erdbeben in Afghanistan, dem Supertaifun, der im Pazifik wütete, Mexikos Hurrikan und dem jüngsten Erdbeben in Indien. Doch für jeden dieser Rückschläge gibt es ein Dutzend Beispiele, wo wir Menschenleben retten können.

Das treibt uns auch weiterhin an – was als kleines Projekt eines Rotary Clubs im Südwesten Englands begann, ist binnen weniger Jahre zu einer international renommierten Hilfsorganisation herangewachsen, nicht zuletzt dank der Unterstützung engagierter Rotarierinnen und Rotarier. Und so erfüllt es mich mit allergrößter Zufriedenheit, dass wir die Projektpartnerschaft zwischen Rotary International und ShelterBox für weitere drei Jahre verlängern konnten. Es ist eine außerordentlich fruchtbare Zusammenarbeit, die auf gleichen Werten und gegenseitigem Respekt basiert. Dafür möchte ich mich auch bei den Rotary Clubs in Deutschland ganz herzlich bedanken. Ohne Sie wäre unsere Arbeit nicht möglich. Für mich gibt es keine größere Berufung, als Familien in Not zu helfen. Und so gehen wir hoch motiviert in das neue Jahr, mit einem erfahrenen Team an Mitarbeitern und ehrenamtlichen Helfern, bereit, allem entschlossen zu begegnen, das die Natur und die Krisenherde der Welt für uns bereithalten.