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RYLA-Seminar

Zukunft der Demokratie

26.03.2012

45 junge Menschen beschäftigten sich Ende Januar in Vorträgen und Workshops mit diesem hochaktuellen Thema.

Eine interessante Premiere – die Kooperation von Rotary mit der Uni Bonn und der Konrad-Adenauer-Stiftung. Die Professoren Volker Kronenberg, Frank Decker und Gerd Langguth analysierten zu Beginn des Seminars Geschichte und Zukunft der politischen Parteien in Deutschland. Spannend auch der Vortrag von PD Dr. Thomas Petersen vom Institut für Demoskopie Allensbach zur Frage, ob Dramatisierung und Infotainment der Politik schaden. Das Interesse an Politik – so Petersen – sei in fünfzig Jahren nicht geringer geworden, aber die Politiker hätten das schlechteste Ansehen aller Berufsgruppen. Untersuchungen zeigen, dass der miese Eindruck von Politikern die Folge des
„Nachplapperns“ von Medienberichten ist und nicht aus eigenen Eindrücken erwächst.

Von besonderer Aktualität war der Vortrag von Prof. Bieber aus Duisburg, der am Beispiel der causa Wulff auf die öffentliche Moral einging und schilderte, wie das Medienverhalten das Verhältnis der Bürger zur Demokratie verändert. Das Beziehungsgeflecht, in das hohe Politiker zwangsläufig eingebunden sind, bezeichnete er als „politische Geschenkökonomie“. Diese Netzwerke haben – so Bieber – zu einem kritischen Verhältnis zwischen Politik und den Medien geführt. Es entstehe ein symbiotisch zusammengewachsenes System, das bis zur Verschmelzung zu einem System führe.

In den sich anschließenden drei Workshops gelangten die Gruppen zu interessanten und mutigen Ergebnissen:
Zukunft der Volksparteien: Volksparteien sollten sich über die eigenen Mitglieder hinaus für interessierte Bürger öffnen, etwa in Regionalkonferenzen.
Direkte Demokratie: Überraschend eindeutig erteilten die Teilnehmer den allzu populistischen Forderungen nach einer direkten Demokratie eine Absage. Gleichzeitig müsse aber nach Wegen für die bessere Einbindung von Bürgern in politische Prozesse gesucht werden.
Europafähigkeit: Unkonventionell und zielstrebig auch die eindeutige Meinung der Arbeitsgruppe, schon heute die nationalen Haushalte der 27 Mitgliedsstaaten durch Brüssel genehmigen zu lassen.

Das RYLA-Seminar war von hervorragend motivierten und engagierten jungen Leuten getragen, die Hoffnung für die Zukunft wecken. Mögen die Medien endlich zu einer Wiederbesinnung auf ihre eigentlichen Aufgaben kommen – zum Wohle der Politik und ihrer Vertreter.

(Arnd Pötter)

 


 

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Bei den Rotary Youth Leadership Awards (RYLA) stehen insbesondere Führungsqualitäten, gesellschaftliches Engagement und persönliche Entwicklung im Vordergrund. RYLA zielt darauf ab,

  • Rotarys Achtung vor und Sorge um die Jugend zum Ausdruck zu bringen.
  • für ausgewählte Jugendliche und junge Leute mit Führungspotential effektives Training bereitzustellen.
  • Jugendliche zur Jugendleitung anzuleiten.
  • Jugendliche, die Gemeindedienst geleistet haben, öffentlich anzuerkennen.

 

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