Rotary aktuell
Rückläufige Spendenbereitschaft
Erste Auswertungen zeigen, dass die Spendenbereitschaft der deutschen Rotary Clubs zugunsten von Jahresfonds und Polio erstmalig nachgelassen hat
Projektarbeit in verschiedenen sozialen Bereichen und Spenden für den guten Zweck gehören zu den Grundsäulen der rotarischen Gemeinschaft. Projekte können aber nur verwirklicht werden, wenn dafür auch eine notwendige Finanzierung zur Verfügung steht. Nach vier Jahren konstanten Wachstums war das Spendenaufkommen der deutschen Clubs im rotarischen Jahr 2017/18 erstmals wieder rückläufig. Lagen die Gesamtspendeneinnahmen für die Rotary Foundation im Vorjahr noch bei mehr als 4,1 Millionen Euro, so wurden für das abgelaufene Jahr bisher nur knapp 3,6 Millionen Euro gespendet.
Dieser Rückgang bedeutet, dass in drei Jahren rund zwölf Prozent weniger finanzielle Mittel für die Programme der Rotary Foundation, etwa für District und Global Grants, zur Verfügung gestellt werden können. Ein ähnliches Bild zeichnet sich auch bei der Spendenbereitschaft zugunsten von „End Polio Now“ ab. Mit einem Rückgang um 15 Prozent wurden bisher rund 1,3 Millionen Euro gespendet. In dieses Ergebnis sind jedoch auch Sonderspenden in Höhe von 169.000 Euro eingerechnet. Werden diese abgezogen, so ist das Polio-Spendenaufkommen der deutschen Clubs um ganze 24 Prozent zurückgegangen.
„Deckel drauf“ immer erfolgreicher
Eine dieser Zusatzspenden kommt vom Deckel drauf e. V. Im rotarischen Jahr 2017/18 konnte der Verein 90.000 Euro zur Bekämpfung der Kinderlähmung zur Verfügung stellen. Eine mehr als hervorragende Bilanz, wird diese mit dem Vorjahresergebnis in Höhe von 37.500 Euro verglichen. Die zunehmende Beteiligung von Rotary wie auch Rotaract Clubs macht diese groß angelegte Sammelaktion von PET-Deckeln immer erfolgreicher.
Lokal konstant
Jugend- und Altenhilfe, Erziehung sowie Volks- und Berufsbildung sind weiterhin lokale Förderungsschwerpunkte der Clubs. Mit 3,6 Millionen Euro entspricht das Spendenaufkommen für Projekte in diesen Bereichen in etwa dem Vorjahresniveau. Insbesondere das rotarische Langzeitprojekt „Lesen lernen – Leben lernen“ konnte sich über Zuwendungen in Höhe von 246.000 Euro freuen.
Mehr Zusammenarbeit
Im vergangenen Jahr haben viele Clubs auf die von RDG angebotene Unterstützung bei der Beantragung von Global Grants zurückgegriffen. Die Mitarbeiterinnen halfen dabei vielfach bei der Vorplanung von Projekten oder prüften vorgestellte Projekte vor der Antragsphase auf deren Machbarkeit. Auch Rücksprachen vonseiten der Clubs bei der Durchführung von bereits genehmigten Grant-Projekten nahmen zu.
Grants in Zahlen
63 Global Grants, davon die Hälfte mit vorheriger Beratung und Hilfe durch RDG bei der Beantragung, wurden von der Rotary Foundation genehmigt. Dabei hat sich die durchschnittliche Projektsumme gegenüber dem Vorjahr von 55.000 auf 64.000 Euro erhöht. Spitzenreiter im rotarischen Jahr 2017/18 ist der Fokusbereich Krankheitsvorsorge und -behandlung mit 15 Projekten, gefolgt von 13 Aktivitäten, die die Wirtschafts- und Kommunalentwicklung von Gemeinwesen fördern.
Zahlenmäßig fast gleichauf liegen die Bereiche Wasser und Hygiene, Elementarbildung, Lesen und Schreiben sowie Frieden und Konfliktlösung und -vermeidung. Fünf weitere Projekte zur Verbesserung der Gesundheit von Mutter und Kind wurden in fünf verschiedenen Ländern angestoßen.
Julia Seifert
RDG-Umfrage
Wie vom RDG-Vorsitzenden auf der Governorratssitzung im April bereits angekündigt, startet das RDG-Büro in den kommenden Wochen eine Umfrage zu seinem Serviceangebot. Schatzmeister sowie Foundation- und Gemeindienstbeauftragte können hierüber das aktuelle Leistungsspektrum sowie die Servicequalität beurteilen. Die Befragten haben aber auch Gelegenheit, Vorschläge und Wünsche für mögliche Leistungserweiterungen einzubringen. Nähere Informationen folgen per E-Mail.