Aktuell
Neue Betrugswelle mit Schockanrufen
Vorsicht bei Anrufen über angebliche Unfälle mit Todesfolge, verursacht durch Kinder oder andere Angehörige. Betrüger sind erneut dabei, besonders Rotarier übers Ohr zu hauen.
In den letzten Tagen häuften sich die Anrufe vor allem bei Freunden des RC Neandertal. Dort erhielten mehrere rotarische Freunde des Clubs Anrufe von Betrügern - sehr professionell, zum Teil auch aggressiv. Der Sohn oder die Tochter habe schuldhaft einen Verkehrsunfall verursacht, dabei sei jemand zu Tode gekommen. Um eine Untersuchungshaft zu beenden und eine weitere Haftstrafe abzuwenden sei es nötig, Geld und Schmuck für eine Kaution zu übergeben. Dabei scheuen die Betrüger auch nicht davor zurück, die angeblich betroffenen Angehörigen schluchzend am Telefon zu imitieren. Rotarier, die solche Anrufe erhielten, berichten von täuschend ähnlich nachgemachten Stimmen.
Meist wird ein schnelle Übergabe von Geld oder Schmuck in der Nähe eines Amtsgerichtes oder einer Polizeistation vereinbart. Dabei setzen die Täter die Betroffenen unter enormen Zeitdruck und geben sich letztlich nachsichtig, indem sie neben Bargeld auch Wertsachen akzeptieren, um Kautionssummen aufzubringen.
Informationen zunächst prüfen
Diese Anrufe sind ein echter Schock für die rotarischen Freunde. Sie verunsichern und lösen große Sorgen aus. Verständlich ist, dass Betroffene ihren Angehörigen helfen wollen. Dennoch: Nehmen Sie sich die Zeit, alle Angaben zu überprüfen, die angeblich Inhaftierten zu erreichen und bei der Polizei nachzufragen. Sollte es wirklich einen solchen Vorfall gegeben haben, gibt es dazu Aufzeichnungen, Informationen, Aktenzeichen.
Der Polizei in Mettmann zufolge soll es zuletzt 300 Anrufe mit dieser Masche am Niederrhein gegeben haben. Vor einem Jahr soll die Masche auch bei Mitgliedern des RC Hilden-Haan ausgespielt worden sein, im Dezember im Berliner Norden, im Juli 2021 zudem im mitteldeutschen Raum. Und ja, leider hat es bereits Fälle gegeben, in denen die Betrüger erfolreich waren.
Die "Bibel" in falschen Händen
Offenbar werden die Opfer ganz gezielt ausgesucht: aus einem Rotary-Mitgliederverzeichnis. Offenbar ist ein Exemplar der "Bibel" in die Hände der Betrüger geraten. Deshalb auch die Bitte: Entsorgen Sie das Mitgliederverzeichnis niemals einfach in den Hausmüll, sondern sachgerecht, um die Daten der Rotarier zu schützen.
Sollten Sie einen solchen Anruf bekommen: Bleiben Sie ruhig! Versuchen Sie zunächst, die Information über Ihre Angehörigen zu verifizieren. Rufen Sie bei der örtlichen Polizei an und bitten Sie um Hilfe. Jeder Unfall bekommt sofort ein Aktenzeichen - gibt es dieses nicht, gab es auch keinen Unfall und wird es keine U-Haft für irgendjemanden geben.
Ziehen Sie auf jeden Fall eine Vertrauensperson hinzu. Gehen Sie niemals allein zu irgendwelchen Treffen. Und übergeben Sie bitte niemals Bargeld oder Schmuck oder andere Wertgegenstände an irgendjemanden. Denn Amtspersonen dürfen derlei Transaktionen nicht durchführen.
Über Fälle dieser Art berichteten wir bereits in den vergangenen Monaten:
Und das ist nicht die einzige Betrugsmasche. Bitte informieren Sie sich und Ihre Clubmitglieder. Sollten die Betrüger erfolgreich gewesen sein, dann wenden Sie sich unbedingt an die Polizei. Dort gibt es bereits mehrere Aktenzeichen. Die Fälle werden inzwischen gesammelt und konzentriert ausgewertet, um der Täter habhaft zu werden.
Weitere Betrugsfälle im rotarischen Umfeld mit anderen Maschen finden Sie HIER.