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RC Bremen-Neuenlande

200 Schüler und Schülerinnen rotieren durch den Berufsparcours

RC Bremen-Neuenlande - 200 Schüler und Schülerinnen rotieren durch den Berufsparcours
Einfach mal alles ausprobieren — beim Bremer Berufsparcours war es mithile von Fachleuten möglich. © Peter Duryn (alle Fotos)

Knoten schürzen, Pillen planen und Mauern hochziehen – und das alles im 15- Minuten-Takt. So sah die Premiere des Bremer Berufsparcours in der Oberschule am Waller Ring aus.

02.07.2021

Die 200 Schülerinnen und Schüler konnten an 15 Stationen die Arbeitswelt wortwörtlich begreifen. Die Initiative des RC Bremen-Neuenlande zur Joborientierung für junge Menschen war damit ein voller Erfolg und dürfte Schule machen.

Nah ran an den Nachwuchs — das war das Motto der Aktion. Weil sich Jugendliche heute unter vielen Berufsbezeichnungen nichts vorstellen können, hatte Club-Präsident Frank Priewe die Formatidee des Berufsparcours aufgegriffen. Er konnte Schlüsselakteure dafür begeistern, allen voran die Bundesagentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven und die Unternehmensverbände im Lande Bremen. Bei der Umsetzung halfen die Momerco GmbH und JobTIXX sowie das Technikzentrum Minden-Lübbecke, welches das Konzept entwickelt hat. Für den praktischen Teil konnten zwölf renommierte Partner aus Berufspraxis und -ausbildung gewonnen werden, unter anderem die BLG, BEGO, Käfer Isoliertechnik, das Team neusta sowie Handwerkskammer und Zahnärztekammer.

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Video von externer Quelle laden: Mit dem Aufruf stimmen Sie dem Übertrag Ihrer IP an den externen Dienstleister zu. Mit einem Grußwort unterstützte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil den Berufsparcours: "2021 muss ein Jahr der Ausbildung werden!", forderte er.

In seinem Video-Grußwort zur Premiere in Walle beschwor Bundes-Arbeitsminister Hubertus Heil die Perspektiven junger Menschen: "Wir können uns einen Coronajahrgang nicht leisten und wir werden ihn uns nicht leisten." Deshalb appelliere er an die ausbildungswilligen Unternehmen, gerade jetzt noch mehr auf den Nachwuchs zuzugehen. Und lobte die Initiative des Rotary Clubs. Bremens Arbeitssenatorin Kristina Vogt war selbst vor Ort, um das Projekt zu würdigen und sagte ihre weitere Unterstützung zu.

Auch die Sponsoren zeigten sich nach einem Rundgang sehr zufrieden. Sowohl der hiesige Chef der Agentur für Arbeit, Joachim Ossmann, als auch Cornelius Neumann-Redlin von den Unternehmensverbänden lobten Idee und Ausführung.

Von rotarischer Seite war Governorin Marja Ritterfeld dabei sowie der Ausbildungsbeauftragte Schließlich ist Berufsdienst ist rotarisches Kerngeschäft. Deshalb beteiligen sich mit Kathmann Bau, der Elefanten-Apotheke und PBI Plan Bau gleich drei Unternehmen von Freunden des RC Bremen-Neuenlande. Eine intensive Vorplanung, verzögert durch Corona, konnte jetzt endlich in die Tat umgesetzt werden.

Ein Tag voller Jobinformation

Schon vor dem Eingang zum Neubau ging es los: Da wurde eifrig gemauert, die Profis standen beratend zur Seite. Drinnen verteilten sichdie übrigen Stationen auf zwei Etagen. Wie das bei Rotary so ist, kamen die Schülerinnen der neunten und zehnten Klasse ganz schön ins Rotieren. Alle Viertelstunde ertönte die Glocke. Wechsel. Neuer Beruf, neue Informationen, neue Aktionen. Von der Architekturplanung bis zu Malerarbeiten, von der Rangierlok-Simulation bis zur Zahnreinigung gab es alle Hände voll zu tun.

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Nautik oder doch lieber an Land was steuern? In Bremen konnten Schüler und Schülerinnen mal alles ausprobieren.

Neben den praktischen Übungen informierten die Partner über die einzelnen Jobs: "Wir stellten immer wieder fest: Nautische Berufe hatte niemand auf dem Schirm,“ sagte Maik Meyer von der Berufsbildungsstätte Seefahrt. Meyer war froh über den direkten Kontakt zur Jugend: "Das Virtuelle kann das nicht ersetzen.“

Melanie Schwabach lobte ebenfalls die Möglichkeiten, die ein Berufsparcours bietet. Denn ihr Unternehmen, Dispo-TF Campus, suchte immer qualifiziertes Personal. Eisenbahner/-innen, Rangierlokführer/-innen oder Wagenmeister/-innen — alles Mangelberufe. Dabei bieten sie spannende Perspektiven, wie die Schüler und Schülerinnen an dieserm Tag beim Fahren im Zugsimulator erleben konnten.

Auch zahnmedizinische Fachangestellte wurden gesucht, weiß Ghazaleh Zilke von der Zahnärztekammer Bremen. Sie ist dort für die "Passgenaue Besetzung" zuständig, ein Berufsvermittlungsprojekt der Handwerkskammer, das vom Bund und der EU gefördert wird. Zilke freute sich über die vielen Begegnungen. Und machte die Beobachtung, dass sich vor allem die Mädchen für ihr Angebot interessierten. Die Jungs schienen — ganz nach Geschlechter-Klischee — andere Interessen zu haben.

Wie Malik und Jay. Die Schüler aus Walle waren begeistert über die Orientierungsmöglichkeiten: "Das hier bringt wirklich viel", sagte Jay. Einen Ausbildungsfavoriten hatten die beiden auch schon: Die Isoliertechnik, vorgestellt von der Firma Käfer, hatte es ihnen angetan.

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Bremens Senatorin Kristina Vogt freute sich über den Zuspruch des Berufsparcours.

Für Bewerbungen wurde eine eigene Webseite eingerichtet: https://www.jobtixx.com/berufsparcours/

Schuldirektorin Renate Riebeling war glücklich mit dem Ergebnis und wünschte sich weitere Berufsparcours. Darüber sei man im Gespräch, sagte sie am Abend dem Radio Bremen-Regionalmagazin "buten un binnen". Alle Beteiligten wollen jetzt die positive Energie dieser Pilotveranstaltung aufgreifen.Die Idee hat gezündet. Eine Fortsetzung dürfte folgen ...

Kontakt:
Dirk Hansen (Öffentlichkeitsarbeit RC Bremen-Neuenlande): info@dirkhansen.net