Digitalpakt im Blick
Rotarier fördern FabLab Bremen
Digitalpakt – das heißt: Anpacken! Deshalb unterstützt der RC Bremen-Neuenlande das FabLab Bremen jetzt mit Rat, Tat und Geld.
Zum Auftakt der Kooperation griff der Rotary Club dem Verein mit 2.000 Euro unter die Arme. Damit lassen sich beispielsweise Workshops finanzieren, in denen Schülerinnen und Schüler kreativ digitale Kompetenzen erwerben können - in einer bestens gerüsteten Umgebung (Lasercutter, 3-D-Druck) und betreut von den fachkompetenten Mitgliedern. Getreu dem FabLab-Motto: Design, Make, Learn. Share.
Vom Sinn des Konzeptes konnten sich Präsident Dirk Hansen und Berufsdienstbeauftragter Frank Priewe kürzlich überzeugen. Der Vorsitzende des Vereins FabLab, Helmut Schlake, hatte die Rotarier zum Abschuss des aktuellen Workshops zum Ortstermin geladen.
Eines fiel dabei sofort auf: Am Ende brach Hektik aus. Letzte Lötarbeiten an der bewegungssensiblen Stinkefinger-Box. Flinkes Fixieren der Technik am smarten Seifenspender. Ein Dutzend Schüler/-innen der Oberschule Ronzelenstrasse versucht, seine Prototypen unbedingt noch fertigzustellen, obwohl die vorgesehene Unterrichtszeit längst vorbei ist. „Auch ein Lerneffekt – wir müssen das Timing noch verbessern,“ stellte die Leiterin des Workshops, Melanie Wittig, nüchtern fest. Und Johanna Mohr, die den Neigungskurs des 10. Jahrgangs ihrer Schule beaufsichtigte, ergänzte: „Zeitmanagement ist für uns eindeutig ein Thema“.
Ansonsten war die Lehrerin aber hochzufrieden mit dem Kurs beim FabLab Bremen. Dessen Location im Postamt 5 ist auch ein ziemlich cooler Ort: Zentral gelegen, hohe, helle Räume, Sitzecke, Skatebahn nebenan, PC-Arbeitsplätze, 3-D-Drucker - und überhaupt eine umfangreiche Ausstattung für den Zweck dieses Ortes: „Design, Make, Learn, Share“. Hier - so merkt man - können junge (und natürlich auch ältere) Menschen tatsächlich digitale Technik gestalten, anwenden, erlernen und miteinander teilen.
Die Schüler/-innen aus der Ronzelenstrasse wurden hier von Experten betreut. Dabei erhielten sie Grundwissen im Umgang mit Steuerungselementen, beim Programmieren oder 3-D-Druck. Vor allem konnten sie eigene Ideen entwickeln und sofort umsetzen. Im normalen Schulbetrieb wäre das so kaum möglich - obwohl doch alle Welt von Digitalpakten spricht.
Jedenfalls würde Johanna Mohr so einen Workshop gern wieder anbieten. Das vom FabLab entwickelte Angebot hat sie überzeugt. Schließlich unterrichtet sie an einer so genannten „MINT- freundlichen Schule“, an der Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik besonders gefördert werden sollen. Auch die Leute vom „Fabrication Laboratory“ – dafür steht das Kürzel FabLab – wollen gern dazu beitragen, Kompetenz-Lücken zu füllen.
Allerdings muss der gemeinnützige Verein nun jeden Schritt genau bedenken. Der Bedarf ist eindeutig vorhanden, die Kapazitäten sind aber begrenzt. Miete, Material, externe Fachleute - all das kostet Geld. Außerdem fordern Verwaltung und inhaltliche Arbeit den Ehrenamtlichen einiges ab. Vereinsbeiträge, Sponsoring und Nebeneinkünfte bilden die finanzielle Basis des Vereins, der Sachverstand und das Netzwerk der vielen Ehrenamtlichen die ideelle.
Der Rotary Club Bremen-Neuenlande unterstützte in diesem Jahr die Arbeit des FabLab. Für das Seminarangebot des Vereins stellten die Rotarier zunächst 2.000 Euro bereit. Weitere Hilfe ist in der Diskussion, wobei es sowohl um Spenden als auch Rat und Tat geht. Der Grund für den Einsatz ist simpel: Grau ist alle Digitalpakt-Theorie. Das FabLab stärkt konkret mit seinen Projekten die Digital-Kompetenz vor allem der jungen Generation. Und da ist das Bildungssystem hierzulande wirklich spät dran.
Dirk Hansen