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Ukraine-Hilfe

Ziviles Leben stärken – Traumata behandeln

Ukraine-Hilfe - Ziviles Leben stärken – Traumata behandeln
Fünf Rotary Clubs in fünf Ländern sammeln Geld für die Behandlung vom Krieg traumatisierter Zivilisten in der Ukraine. © Pentangular Clubs

Unter der Federführung des Rotary Clubs Lüdenscheid hat das Pentangular – eine Partnerschaft der fünf Rotary Clubs Canterbury (England), Leiden (Niederlande), Leuven (Belgien), Saint Quentin (Frankreich) und Lüdenscheid (Deutschland) – ein neues internationales Projekt auf den Weg gebracht.

Carola Plaesier10.07.2025

Es ist bereits das sechste gemeinsame Joint-Pentangular-Projekt und widmet sich einem drängenden humanitären Thema: der psychischen Gesundheit der vom Krieg betroffenen ukrainischen Zivilbevölkerung.

Laut aktuellen Schätzungen leiden etwa 25 Prozent der ukrainischen Bevölkerung an posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS). Weitere 25 Prozent sind stark gefährdet. Das Projekt setzt genau hier an: Es soll nicht nur akute medizinische Hilfe ermöglichen, sondern vor allem nachhaltige Strukturen schaffen, um die seelische Gesundheit langfristig wieder zu stärken.

Ein nachhaltiger, ganzheitlicher Ansatz

Ziel ist es, bis 2028 in einem Zeitraum von drei Jahren insgesamt 30 ukrainische Psychotherapeutinnen und -therapeuten in bewährten, evidenzbasierten Methoden der PTBS-Therapie zu schulen. Die Ausbildung erfolgt in enger Kooperation mit einem erfahrenen Rotary Club – zunächst in Polen, bei einem möglichen Kriegsende auch direkt in der Ukraine.

Neben Vor-Ort-Trainings werden auch monatliche Online-Fortbildungen und Supervisionen angeboten. Die therapeutische Arbeit erfolgt vor Ort in bestehenden humanitären Rehabilitationszentren und setzt neben klassischen Methoden auch auf innovative Ansätze wie VR-gestützte Expositionstherapien. Zur Ausstattung gehören unter anderem Virtual-Reality-Brillen, die speziell zur Behandlung traumatisierter Menschen entwickelt wurden.

Wirkung und Zielsetzung

Bis zum Projektende sollen so über 6.000 Betroffene direkt behandelt werden. Gleichzeitig wird durch die Schulung lokaler Kräfte ein tragfähiges Netzwerk für therapeutische Hilfe aufgebaut – auch über die Projektlaufzeit hinaus. Transparenz und Effektivität stehen dabei im Mittelpunkt: Die Verwendung der Spendengelder erfolgt streng zweckgebunden und gemäß den Richtlinien des Rotary Global Grant-Programms.

Projektstart 2026 – Unterstützung gesucht

Mit einem geplanten Budget von 250.000 Euro startet das Projekt offiziell im Jahr 2026. Die Finanzierung erfolgt durch Spendenaktionen lokaler Rotary Clubs sowie Unterstützerinnen und Unterstützer aus dem internationalen rotarischen Netzwerk. Die Projektleitung liegt bei Olaf Thiessis, Präsident des RC Lüdenscheid, und Dr. Axel Schulz, dem Projektverantwortlichen.

Zur breiteren Information und Ansprache wurde eine mehrsprachige Webseite eingerichtet, auf der das Projekt ausführlich vorgestellt wird.

Carola Plaesier
Carola Plaesier, 1968 in Dortmund geboren, ist in der Werbebranche beheimatet und war nach ihrem Abschluss 1992 in verschiedenen Unternehmen in leitenden Positionen tätig. Sie hat zwei Söhne (*1996 und *2006) und ist seit 2009 im Rotary Distrikt 1900 für den Distrikt-Service zuständig. Sie plant und organisiert Distriktveranstaltungen, textet und gestaltet Einladungen und Newsletter und unterstützt den jeweils amtierenden Governor sowie dessen Beiratsteam mit Rat und Tat. Für Club Amtsträger hat sie immer ein offenes Ohr und vermittelt bei Bedarf den passenden Ansprechpartner. 2023 übernahm sie auf Wunsch des Governors Wolfgang Schröter die Distriktberichterstattung für den Distrikt 1900.