Internationale Convention
Wie kann Rotex noch besser werden?
Rotexer - so heißen die rotarischen Austauschschüler, wenn sie aus aller Welt von ihrem Auslandsjahr zurückkehren und sich - in Vereinen organisiert - weiter für das rotarische Austauschprogramm engagieren.
Vom 18. bis 20. Juli trafen sich 130 Rotexer aus 14 Nationen zur zweiten internationalen Rotex Convention in Brüssel. Aus Deutschland hatten acht Rotex Distrikte Delegationen mit dem Ziel entsandt, sich über die Arbeit der verschiedenen Distrikte auszutauschen und die internationale Zusammenarbeit der Rotexer zu verbessern. Während bei der ersten Convention 2012 in Bordeaux die Frage “Wie gründe ich einen Rotex-Verein?“ im Mittelpunkt stand, wurde in Brüssel intensiv darüber diskutiert, wie die bestehende Rotex-Arbeit weiter verbessert werden kann.
Wichtiges Thema dabei war die Beziehung zwischen Rotary und Rotex in den unterschiedlichen Ländern und Distrikten, wobei schnell große Unterschiede deutlich wurden. Während in Taiwan Rotary alle Rotex Veranstaltungen organisiert und die Rotexer lediglich für die Betreuung der Austauschschüler bei den geplanten Aktivitäten zuständig sind, sind die deutschen Rotex-Vereine unabhängiger und organisieren Austaus hschüler-Wochenenden oft in Eigenregie. Diese Selbstständigkeit ist nur durch Transparenz und Vertrauen sowie ein freundschaftliches Verhältnis der beiden Organisationen möglich.
In weiteren Plenen und Workshops wurden die Arbeitsweisen und Strukturen der einzelnen Rotex-Vereine diskutiert. Durch die große Vielfalt und “Altersunterschiede” der Vereine - einige arbeiten schon seit 30 Jahren, andere durchlaufen gerade erst den Gründungsprozess - konnte hier sowohl von jahrelanger Erfahrung als auch neuen Impulsen und innovativen Ideen profitiert werden. Insbesondere beim Anwerben von Mitgliedern wurden Strategien besprochen und ausgetauscht.
Für Erheiterung und Unglauben sorgte eine Belgierin , die von ihren Erfahrungen als Austauschschülerin in den USA vor 50 Jahren berichtete, darunter eine Anekdote über die Anreise - per Schiff mit 800 anderen Austauschschülern über den Atlantik - und der Beweis, dass ein Schüleraustausch auch ohne Skype, Mail und Facebook möglich ist.
Ein Höhepunkt der Convention war der Galaabend im S hloss „Château de Moriensart“, der mit einer beeindruckenden Flaggenparade eröffnet wurde, die die Internationalität der Convention widerspiegelte. Anschließend hatten die Teilnehmer die Gelegenheit, vor großartiger Kulisse mit belgischen Rotariern in Kontakt zu kommen.
Die Convention war ein interessantes und spannendes Wochenende für alle Teilnehmer, die sich am Sonntagmittag mit vielen Eindrücken und neuen Kontakten in aller Welt wieder voneinander verabschiedeten – jedoch nur temporär. Denn als Vertreterin des Distrikts 1800 freut Ronja Ganster sich, bekanntgeben zu können, dass Rotex 1800 e.V. und Rotex 1890 e.V. gemeinsam die dritte Internationale Rotex Convention 2016 in Deutschland ausrichten dürfen.
Von Ronja Ganster