Workshop
Wie Rotary-Themen in die Medien kommen

Einblicke aus dem Public-Image-Online-Workshop
Samstagmorgen, kurz nach 10: Der Zoom-Raum füllt sich, ca. 90 Teilnehmer aus den Zonen 15 und 16 sind bereit für einen Pflichttermin in Sachen Public Image. Eingeladen hat das Rotary Public Image Team um Ulrike Vogt, RPIC Zonen 15-16 zum Thema "Externe Kommunikation – Wie komme ich in die Medien?". Der bietet Gelegenheit, aus erster Hand Insidertipps zum Thema Öffentlichkeitsarbeit zu erhalten. Das Ziel: Wissen und Handlungskompetenz für Rotary Clubs, die von den Medien nicht nur gehört, sondern auch gesehen werden wollen.
Praxistipps von Medienprofis
Schon das Referententeam sorgt für Aufmerksamkeit: Mit dabei sind Kommunikationsberaterin Sabine Steimle, Assistant RPIC, Ralph Kühnl, Chef des Rhein-Neckar-Fernsehens und Public Image Chair des Distrikt 1860, sowie Frank Rischmüller, Redaktionsleiter einer Wochenzeitung. Alle bringen nicht nur fachlichen Tiefgang, sondern auch rotarische Leidenschaft mit.
Gleich zu Beginn wird klar, wie relevant das Thema ist. Eine Umfrage unter den Teilnehmenden offenbart: Die meisten haben schon Kontakt zu Redaktionen gesucht, doch viele schätzen sich als Anfänger ein. Sabine Steimle nimmt diese Einschätzung auf und erklärt, dass Medienarbeit auch im Zeitalter von Social Media aus keinem Cluballtag wegzudenken ist.
Worauf es in der Zusammenarbeit mit Medien ankommt
Wie wird Rotary in der Öffentlichkeit sichtbar? Die Expertinnen und Experten sind sich einig: Man muss sich proaktiv zeigen. Persönliche Kontakte sind Gold wert, vor allem in der lokalen Presse. Frank Rischmüller macht Mut, die Redaktionen auch ohne konkreten Anlass kennenzulernen, "damit Ihr Name als Absender sofort bekannt klingt", rät er. Besonders Wochenzeitungen sind verlässliche Partner, weil sie mit vergleichsweise wenig Personal in der Region verwurzelt bleiben.
Dabei spielen auch Details wie ein gutes Foto oder das korrekte Rotary-Logo eine Rolle. Ulrike Vogt betont in ihrer Präsentation, dass das Logo ein prägendes Element der und Erkennbarkeit ist. Kreative Modifikationen sind tabu, stattdessen braucht es Einheitlichkeit, allerdings immer mit lokalem Bezug. Kleiner Exkurs: Seit 2011 gibt es das aktuelle Logo, seit 2014 ist seine Nutzung verpflichtend. Noch immer aber nutzen einige wenige Clubs das alte Logo. Dass diese Situation sich bessert, ist den Öffentlichkeitsbeauftragten in den Distrikten und dem Kommunikationsteam zu verdanken.
So werden Pressemitteilungen erfolgreich
Frank Rischmüller gibt praktische Tips: Er stellt die Grundregeln zum Verfassen von Pressemitteilungen vor. Immer aus der Perspektive einer außenstehenden Person schreiben, nicht zu lang, alle W-Fragen gleich zu Beginn beantworten. Am besten gleich mit Bildern und Zitaten, die echte Stimmen aus dem Club zu Wort kommen lassen. Ein Praxistipp für die digitale Post: Rischmüller plädiert für offene Textdokumente statt PDFs, da sie sich leichter in Verlagssysteme einfügen lassen. Sabine Steimle dagegen bemerkt, dass sich aus IT-Gründen sichere PDFs empfehlen. Hier zeigt sich: Medienarbeit ist nicht dogmatisch, sondern lebt von guter Abstimmung.
Workshops und Gruppenarbeit
Nach den Input-Runden wird die Theorie direkt in Breakout-Sessions angewendet. Die Teilnehmenden üben gemeinsam an Texten, diskutieren Strategien und holen sich Feedback der Profis. Schön ist die offene Lernatmosphäre, niemand bleibt außen vor – die Scheu, "doofe Fragen" zu stellen, ist schnell verflogen.
Fernsehen – Chancen für Clubs
Zum Finale wird es visuell: Ralph Kuehnl bringt praktische Tipps zur Produktion von Video-Inhalten mit. Mit Beispielen von Clubaktivitäten, gefeierten Veranstaltungen und gelungenen Kooperationen mit Regionalfernsehen zeigt er, dass Bewegtbild kein Hexenwerk ist, sondern mit Planung und Kreativität auch kleinen Rotary Clubs schlüssige Geschichten und Reichweite verschafft.
Am Ende des Workshops steht ein umfangreiches Paket an Wissen, Mut und guten Ideen. "Rotary-Themen in die Medien bringen" – dieser Anspruch bekommt an diesem Samstag ein klares Update. Geschichten, Kontakte, Strategien und der Wille zu Kreativität: Die Public-Image-Beauftragten der Clubs und Distrikte aus den Zonen 15 und 16 nehmen das Rüstzeug für einen starken öffentlichen Auftritt mit und beweisen, dass Rotary auch medial längst nicht nur im Verborgenen wirkt.
Der Workshop wurde aufgezeichnet und ist auf YouTube zu finden: youtu.be/d4lS56Neoqs
Ulrike Vogt (RC Müllheim-Badenweiler) verheiratet, drei erwachsene Kinder, Musikerin (Musikhochschule Freiburg) und Musikpädagogin. Sie ist Chair für Öffentlichkeitsarbeit im Distrikt 1930 seit 2020 und von 2025 bis 2028 Rotary Public Image Coordinator (RPIC) der Zonen 15+16.
Gemeinsam mit ihrem Ehemann Thomas Vogt leitet sie die Initiative "Musik für den Frieden" mit dem Ensemble MIR, ein zivilgesellschaftliches Austauschprojekt von jugendlichen russischen und deutschen Musikern und Tänzern. Ulrike und Thomas Vogt haben zusammen mit ihrem russischen Partner Andrey Korjakov für "Musik für den Frieden" den Göttinger Friedenspreis 2022 erhalten.
Kontakt über E-Mail: RPIC-D1930@distriktbeirat.de
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