Wesel-Dinslaken
Auf dem Weg zum Seepferdchen
Die Rotary Clubs Wesel-Dinslaken und Lippe-Issel finanzieren in Kooperation mit der DLRG neue Kurse, damit tatsächlich jedes Kind seine Grundschulzeit mit einem „Seepferdchen“-Abzeichen beenden kann.
Aufgrund der Pandemie war und ist es nach wie vor schwierig, die Nachfrage nach Schwimmkursen vollständig zu decken. Diesem gefährlichen Trend zu mehr Nichtschwimmern begegnet der RC Wesel-Dinslaken zusammen mit dem RC Lippe-Issel mit zusätzlichen Schwimmkursen. In Kooperation mit der DLRG bieten die Clubs im örtlichen Bad zusätzliche Kurse an. Neu sind jetzt die Projektkurse „Schwimm-Helden“, für die Klassen 3 und 4, damit jedes Kind die Grundschulzeit mit einem erfolgreich absolvierten „Seepferdchen“-Abzeichen beenden kann.
Differenzierter Unterricht
Zehn Mädchen und Jungen üben nun in zehn Kursstunden mit den DLRG-Trainern die Grundfertigkeiten fürs Schwimmenlernen. Nach Abschluss der Reparaturarbeiten am Lehrschwimmbecken werden weitere Kurse angeboten. Die Schwimm-Helden werden in kleinen Gruppen mit ähnlichem Lernstand trainiert und können so optimal ihre Fertigkeiten ausbauen. In großen Klassen liegen die Erfahrungen und Fertigkeiten häufig weit auseinander und erschweren so einen gerechten und differenzierten Unterricht für alle.
Nach erfolgreicher Beendigung des Schwimmkurses erhalten die teilnehmenden Kinder den in NRW neu eingeführten Schwimmpass. Darin sind die vier Schwimmlernstufen verzeichnet, die auf dem Weg zum sicheren Schwimmen durchlaufen werden. Zuerst geht es an die Wassergewöhnung: die Kinder sollen keine Angst bekommen, wenn sie Wasser ins Gesicht bekommen oder kurz untertauchen. Dann gilt es die Grundfertigkeiten zu erlernen, dann die Basisstufe und schließlich sicheres Schwimmen. Jede Stufe wird mit einem Aufkleber honoriert.
Elterninteresse eher gering
Kinderarzt und Clubpräsident Björn Nehlsen weiß aus seiner Praxis, dass die Coronazeit für Kinder sehr schädlich ist: „Neben der coronabedingten Gewichtszunahme durch Bewegungsmangel ist auch die Zahl der psychisch erkrankten Kinder gestiegen.“ Wie die Standardfragen zu Gefahrensituationen bei Vorsorgeuntersuchungen zeigen, ist die Zahl der Kinder, die in der Grundschule schwimmen lernen, stark zurückgegangen. Das liegt unter anderem daran, dass der drei Halbjahre dauernde Schwimmunterricht der Grundschulen wegen Corona ausgefallen ist. Auffällig ist, dass es für viele Eltern nicht mehr selbstverständlich zu sein scheint, dass ihre Kinder schwimmen können, und sie fördern es auch nicht.
Annika Meinen
