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Distrikt

Baumpflanzaktion des RC Wolfratshausen-Isartal

Distrikt - Baumpflanzaktion des RC Wolfratshausen-Isartal
Baumpflanzaktion im Bergwald: Alt und jung packten an. © Privat

Gemeinsam mit der Stadt wurden im Berwald 50 Weißtannen- und 30 Eiben-Setzlinge angepflanzt

01.02.2023

Für die Zukunft des Wolfratshauser Bergwaldes pflanzten Mitglieder des Rotary Club Wolfratshausen-Isartal und deren Familien im Stadtwald zusammen mit Förster Robert Nörr in dem teils unwegsamen Gelände im Bergwald 150 Weißtannen- und 30 Eiben-Setzlinge. Zum Spaten griff neben rund 30 Ehrenamtlichen auch Günther Eibl, Zweiter Bürgermeister der Stadt Wolfratshausen.

Vor Ort wurde deutlich, dass Ehrenamtliche jeden Alters ein Herz für den Bergwald haben und auch bereit sind, sich für den Wald persönlich zu engagieren. Beherzt und freudig packten da vom Arzt über den Rechtsanwalt bis zu Unternehmern aus dem Mitgliedskreis des Rotary Clubs mit an. Ebenso wie die Mitglieder des Rotaract Clubs Penzberg unter der Leitung von Zoe Schumacher. Revierförster Robert Nörr bedankte sich beim Präsidenten des Rotary Clubs Dr. Josef Orthuber und den Mitgliedern für diesen Einsatz. Der Rotary Club Wolfratshausen-Isartal finanzierte die Baumpflanzung, wobei Setzlinge und Schutzmaterial sich zusammen auf 1500 Euro belaufen.

Der Klimawandel setzt den Wäldern in ganz Bayern und auch in dieser Region zu. Die Umwelt- und Klimaschutzmanagerin der Kommune, Vivian Horngacher, unterstützt die Aktion tatkräftig und sagt dazu: „Die Baumpflanzung leistet einen wichtigen Beitrag zur Klimaanpassung des Bergwalds und trägt damit zum Erosionsschutz der Bergwaldhänge bei extremen Wetterereignissen bei.“ Revierförster Robert Nörr ergänzt: „Der Wald ist vom Klimawandel betroffen - aber auch Teil der Lösung.“

Die Bäume im Bergwald bewahren den Boden vor Erosion, speichern und filtern Wasser, stabilisieren das Gelände und schützen den Menschen und die Lebensräume von Menschen und Tieren vor Hang- und Erdrutschen bei Starkregen. „Die Pflanzung der Weißtannen in den Steilhängen sind ein wichtiger Beitrag“, ergänzt Nörr weiter. Mit ihren Pfahlwurzeln stabilisieren die Weißtannen rutschgefährdete Hänge besonders wirksam im Zusammenspiel mit dem natürlichen Nachwuchs von Ahorn, Ulme oder Buche.

Neben dem Klimawandel haben dem Wolfratshauser Bergwald in den vergangenen Jahren verschiedene Ereignisse zugesetzt. 2019 kam es zu einem massiven Schneebruch. Starke Hagelfälle in 2021 führten zum großflächigen Absterben von Kiefern. In diesem Jahr führte ein Gewittersturm erneut zu Schäden. Es wurden viele alte Bäume entwurzelt oder einfach abgerissen.

Dabei kann man für einen gesunden, zukunftsfähigen Wald viel tun. Ein vielfältiger und gut strukturierter Wald ist widerstandsfähiger. So achten Förster nach Sturmschäden oder einer Auslichtung durch Fällungen darauf, auch immer wieder junge Bäume in einem Waldbestand nachzuziehen sowie auf eine zukunftsfähige Mischung der Baumarten. Robert Nörr erklärt, dass eine gezielte Fällung einzelner Bäume für die Stabilisierung des Waldes unverzichtbar ist. Wachsen Bäume zu eng auf, bilden sie nur eine kleine Wurzel aus und bieten damit dem Baum wenig Halt. Bekommt er mehr Licht, indem der benachbarte Baum gefällt wird, entwickelt er sich stabiler. Auch junge Bäumchen kommen von Natur aus nur auf, wenn genügend Licht am Boden ist. „Mit dem Pflanzen der Bäume im Bergwald leisten wir einen nachhaltigen Beitrag für unsere Heimat“, vertieft Präsident Josef Orthuber.

Die jüngsten Helfer, die im Bergwald dabei waren, können die neu gepflanzten Setzlinge groß werden sehen. Nur rund 20 Zentimeter wachsen die robusten Weißtannen in den ersten zehn Jahren. „Unsere Kinder und die nachfolgenden Generationen werden die Früchte ernten, die wir heute sähen“, erläutert Zweiter Bürgermeister Günther Eibl, der gemeinsam mit seinem Sohn Bäume pflanzte. Unter den freiwilligen Helfern waren Kinder im Schulalter ebenso dabei wie Senioren. Gemeinsam griffen sie zu den Spaten und pflanzten unter der fachlichen Anleitung des Revierförsters die Weißtannen und Eiben ein.

Für die Freiwilligen war es eine zum Teil harte und schweißtreibende Arbeit in dem steilen Gelände im Bergwald. Nach der getanen Arbeit spendierte die Stadt Wolfratshausen eine Brotzeit und es gab viel Lob für das fleißige Team.

Josef Orthuber