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Inklusionsprojekt eines Kanu-Clubs

Blind Dragons stechen in See

Inklusionsprojekt eines Kanu-Clubs  - Blind Dragons stechen in See
Taufe des neuen Junior-Drachenboots beim Köpenicker Kanusportclub © Florian Gottschall/Paula Profittlich

Mit einem neuen Boot fördert der RC Berlin-Funkturm die Inklusion von Sehbehinderten in die Drachenboot-Trainingsgruppe des Köpenicker Kanusportclubs KKC.

03.05.2018

Lebenslust, Stärke und Weisheit: Dafür steht in China der Drache. Ein Boot im Namen des Drachens wurde Mitte April im Köpenicker Kanusportclub e.V. (KKC) zu Wasser gelassen. Gespendet hat das Junior-Drachenboot (kleineres Drachenboot mit zehn Plätzen) im Wert von 10.000 Euro der RC Berlin-Funkturm, der damit das Inklusionsprojekt der Blind Dragons unterstützen will.

Der KKC im Südostens Berlin hat sich vor allem die Förderung des Kinder-und Jugendsports auf die Fahne geschrieben. Neben klassischen Kanurennsport-Trainingsgruppen trainieren beim KKC mittlerweile auch schon vier Teams in der Abteilung Drachenboot. Mit dabei auch Blinde und Sehbehinderte.

In einem klassischen Drachenboot haben bis zu 20 Paddler Platz. Weniger als zehn sollten dort  jedoch nicht Platz nehmen, denn mit so wenigen Sportlern lässt sich das große Boot nur schwer auf dem Wasser bewegen. Genau diesem Problem mussten sich die Sportler vom KKC oft stellen. Häufig mussten Touren wegen fehlender Teilnehmer abgesagt werden, natürlich zum Leidwesen der sehbehinderten Sportler, die aus ganz Berlin extra zu diesem Training nach Köpenick angereist waren.

Dank dem RC Berlin-Funkturm ist dieses Problem nun mit dem kleinen Boot gelöst. Seit Mai 2012 sind die Blind Dragons mit inzwischen neun Seh- und acht Nicht-Behinderten Teil des Köpenicker Kanusportclubs. Als Steuermann konnte Horst Kastanowicz, das älteste Mitglied des Vereins, gewonnen werden.

Die Taufzeremonie des neuen Junior-Drachenboots war an die traditionelle chinesische Taufe eines Drachenbootes angelehnt. Ute Böttcher vom RC Berlin-Funkturm wurde zur Täuferin ausgewählt. Neben der Verbrennung von sogenanntem Höllengeld und dem Entzünden von Räucherstäbchen wurde anschließend auch der Drache des Boots zum Leben erweckt. Die Täuferin bemalte dazu seine Augen, die Zunge sowie die Hörner mit roter Farbe. So erhält der Drachen das Augenlicht, den Geschmack und die Kraft, die die Sportler dann zum Training auch brauchen.

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Anschließend wurde das Drachenboot erstmals zu Wasser gelassen. Auch die Rotarier ließen es sich nicht nehmen, bei der ersten Fahrt dabei zu sein. Nachdem alle zehn Sportler im Drachenboot Platz genommen hatten, ging es los. Mit Schwung und Kraft erreichte das Drachenboot schnell die andere Seite des Sees. Auf der Rückfahrt zum Steg wurde das Boot dann abrupt gestoppt, so dass die Zuschauer am Ufer die Verbeugung des Drachens vor ihnen beobachten konnten. Auch das eine traditionelle Zeremonie. Zur Ankunft des Drachenboots am Heimatsteg gab es tosenden Applaus.  Die gesamte Zeremonie wurde mit Musik chinesischer Klänge begleitet und auch die Zeremonie-Helfer in traditionellen chinesischen Kleidern gaben jedem das Gefühl, selbst in China zu sein. 

 Paula Profittlich