Der leckerste Stollen überhaupt

Tage zuvor war bereits ein Paket mit den nötigen Zutaten bei den rotarischen Mitbäckeren gelandet. Sie hatten sich vor allem aus dem Berliner Raum, aber auch aus anderen Teilen Deutschlands zusammengefunden. Manche traten nach 2020 schon zum zweiten Mal an. Und einige hatten sich vorsorglich gleich mit Wein und Sekt eingedeckt — wohl wissend: So ein Stollen braucht seine Zeit.

Gemeinsam rührten die 30 Rotarier und ihre Gäste den Teig zusammen, selbst der kleine Sohnemann in einer der Bildschirm-Crews hatte viele Fragen zum Wie, was und wann. Die Ruhezeiten, die zwischen den einzelnen Phasen des Stollenbackens eingeschoben werden mussten, erlaubten eine Vorstellungsrunde und zahlreiche Gespräche über Club-, Distrikt- und Freundeskreis-Grenzen hinweg. Tipps wurden ausgetauscht, Projekte vorgestellt, Meinungen geteilt.

An die gute Sache dachten die Bäcker auch - und damit war ausnahmsweise nicht der Stollen gemeint. Einem spontanen Aufruf folgend ließen sich die Teilnehmer des Meetings nicht lumpen und spendeten insgesamt 800 Euro für End Polio Now. In einem zweiten Back-Meeting am 7. Dezember kann dieses Ergebnis noch aufgestockt werden.

Insgesamt verbrachten die rotarischen Freunde fast vier vergnügliche Stunden miteinander — besser wäre natürlich ein Treffen in der Backstube bei Bäckermeister Björn Wiese gewesen. Doch so hatten die Teilnehmer auch ihren Spaß: mit Freunden, in der Familie und im Austausch mit den anderen Bäckern am Tablet oder Computer. Und die Ergebnisse konnten sich echt sehen lassen, mal abgesehen vom leckeren Duft, der durch die Küchen zog. Da werden im Advent bei manchem sicher die Nachbarn vor der Tür stehen, kann man sicher sein. Und das bisschen Abwasch, Aufräumen, Klar-Schiff-Machen macht sich dann fast schon von allein — wenn aus dem Hintergrund klingt "Oh, es riecht gut, oh, es riecht fein... Heut rührn wir Teig für Plätzchen ein..." Naja, für Stollen. Aber der ist richtig gut geworden!