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Hilfe für ukrainische Geflüchtete

"Herzzerreißende Geschichten"

Hilfe für ukrainische Geflüchtete  - "Herzzerreißende Geschichten"
Ukrainische Flüchtlinge in einer der Unterkünfte — sie freuten sich über die großartige Hilfe. © Dirk Hansen (alle Fotos)

20.000 Euro hat der RC Bremen-Neuenlande für Opfer des Ukrainekrieges aufgebracht, unterstützt von RC Bremen-Bürgerpark.

02.05.2022

Am 29.April startete das erste konkrete Projekt: Lebensmittel, Hygieneartikel und Matratzen wurden an Geflüchtete im moldawischen Ungehni verteilt, vor Ort koordiniert vom Partnerclub Cluj-Napoca "SAMVS" (Rumänien) und den Rotaractern aus Chișinău (Moldawien).

"Sie hatten so viel zu erzählen – herzzerreißende Geschichten." Dan Zagnat von der rotarischen Partnerorganisation Rotaract ("Rotary in Action") brauchte einige Stunden, um Hilfsgüter an die Geflüchteten zu verteilen. "Jede Familie wollte mir von ihren Erfahrungen im Krieg berichten," sagt Zagnat auf einer Zoomkonferenz am 29. April.

In der moldawischen Kleinstadt Ungehni, an der Grenze zu Rumänien, sind etwa 400 Menschen aus der Ukraine untergekommen. Sie leben zumeist in privaten Wohnungen. Fast alles Frauen, oft mit Kindern, sowie alte Leute. Die gespendeten Hilfspakete — Matratzen, Hygieneartikel und Lebensmittel — sollen ihnen das Leben im Provisorium erträglicher machen. Bei der Verteilung ist der Bürgermeister von Ungehni stets dabei. Alexandru Ambros hat bei der Erstellung der Bedarfslisten geholfen und den Hilfstransport durch seine Stadt navigiert. Manchen Empfängern kamen die Tränen, als die Pakete ausgepackt wurden, erzählt Ambros.

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Die Transporter wurden mit der Hilfe vieler rotarischer Freunde schnell geleert,umgeladen und die Hilfsgüter verteilt.

5.000 Euro hat der RC Bremen-Neuenlande für diese Aktion in Moldawien aufgebracht, unterstützt vom RC Bremen-Bürgerpark. Insgesamt verfügt der Club über einen Spendenbetrag von 20.000 Euro für Opfer des Ukrainekrieges. "Um das Geld bedarfsgerecht vor Ort einzusetzen, nutzen wir das internationale rotarische Netzwerk – und es funktioniert bestens," sagt Lutz Oelsner, Präsident des RC Bremen-Neuenlande. Er befindet sich gerade in Rumänien, um das zehnjährige Jubiläum der Partnerschaft mit dem Rotary Club Cluj-Napoca "SAMVS" zu feiern. 

Mit im Gepäck: ein Gutschein über 10.000 Euro. Mit dem Geld wird ein Projekt unterstützt, das ukrainischen Krebskranken eine Spezialbehandlung in Cluj ermöglicht. In den nächsten Wochen sollen die Patienten von Moldawien nach Cluj verlegt werden. Präsident Gabriel Kacso vom RC Cuj-Napoca "SAMVS" ist selbst Onkologe. Er freut sich: "Diese Aktion ist ein weiterer Beweis dafür, dass die bremisch-rumänische Partnerschaft funktioniert." Denn es gab bereits einige gemeinnützige Aktionen, seit es das Twin-Club-Agreement gibt: Kulturaustausch oder Gesundheitsprojekte zum Beispiel. 

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Scheckübergabe in Cluj

Die restlichen 5.000 Euro aus dem Spendentopf sollen in Bremen eingesetzt werden, um auch die Not von Geflüchteten zu lindern, die in der Stadt untergekommen sind. 

Weil die Not anhält, sind in Bremen weitere rotarische Aktionen geplant. Zum Beispiel ein Benefizkonzert im Sendesaal, das alle Bremer Clubs gemeinsam sponsorn. Und die hiesige Partnerorganisation Rotaract arbeitet Hand in Hand mit den Freunden in Moldawien, um konkret und bedarfsgerecht helfen zu können. Dabei geht es vor allem um Lebensmittel, wie der Bremer Rotaract-Präsident Kim Petersen erklärt. 

Das rotarische Netzwerk wird jetzt noch enger geknüpft.

Dirk Hansen
RC Bremen-Neuenlande