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Distrikt

Hilfe für arme Familien in Kalkutta

Distrikt - Hilfe für arme Familien in Kalkutta
Auf Initiative der Organisation German Doctors werden in Kalkutta Lebensmittelpakete an bedürftige Familien verteilt. © German Doctors

Spontanes Projekt angesichts der Corona-Pandemie: Kostenlose Lebensmittelpakete werden in Indien an Familien verteilt, die wegen einer Tuberkulose-Erkrankung behandelt werden.

01.07.2020

Mit einer Spende von 4000 Euro hat der RC Viersen-Schwalm-Nette angesichts der Corona-Pandemie bedürftigen Patienten im indischen Kalkutta geholfen. Seit fast 20 Jahren schon engagiert sich der Club in der Millionenstadt.

Langjährige Indienkontakte

Unterstützt werden dort der deutsche Arzt Dr. Tobias Vogt und die Krankenstation der „German Doctors“ mit ihren zehn medizinischen Stützpunkten in der indischen Metropole. In der Woche vor Ostern erreichte Clubmitglied Dr. Hans-Rudolf Milstrey, der den Kontakt zu Dr. Vogt hält und ebenso wie Peter Walter, Foundation-Vorsitzender im Distrikt 1870, schon mehrfach in Kalkutta gewesen ist, ein aktueller Hilferuf. Wegen der Corona-Pandemie hatte die indische Regierung die Ausgangssperre um weitere Wochen verlängert. Viele Tagelöhner können nicht mehr arbeiten und ihre Familien nicht mehr ernähren. In den Stützpunkten der Krankenstation werden deshalb kostenlose Lebensmittelpakete an Familien verteilt, die dort wegen einer Tuberkulose-Erkrankung behandelt werden. Auch der RC Kolkata, über 100 Jahre alt und der älteste Club Asiens, zu dem der RC Viersen-Schwalm-Nette freundschaftliche Beziehungen unterhält, beteiligt sich an der Finanzierung.

 Die Viersener Clubmitglieder sorgten in der Vergangenheit bereits für Impfstoff-Kühlschränke in den Slum-Ambulanzen, die Einstellung von Schwestern sowie Impfaktionen und Aufklärungsprogramme zur Empfängnisverhütung, Hygiene und Familienplanung für junge Frauen. Dies geschah unter anderem mit einem Matching Grant (2009) und einem Global Matching Grant (2016), an denen sich auch der niederländische Partnerclub Horst aan de Maas, der Mutterclub Kempen-Krefeld und der RC Kolkata beteiligten. Neben einem ambulanten Tuberkulose-Zentrum betreiben die German Doctors in Kalkutta auch ein stationäres Tuberkulose-Krankenhaus für Frauen und für Kinder.

500 Pakete wurden verteilt

„Wir haben nicht lange überlegt, als wir die Nachricht aus Kalkutta erhielten und das Geld sofort zur Verfügung gestellt“, sagt Präsident Walter Hammes. Da die Meetings nicht in gewohntem Rahmen stattfinden können, informierte der Präsident den Club per Video-Konferenz. Aus Kalkutta schickte Dr. Tobis Vogt wenige Tage später Fotos von der Verteilungsaktion sowie ein Dankeschön für die „spontane Hilfsbereitschaft“ aus Deutschland: „Wir haben bislang rund 500 Familien Nahrungsmittelpakete mit Reis, Kartoffeln, Linsen, Speiseöl, Sojabohnen, Zwiebeln und Keksen zukommen lassen, außerdem Seife und Mundschutz.“ 

 Ulrich Schäfer