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Hamburg

"Ich bin bei Rotary, weil..."

Hamburg - "Ich bin bei Rotary, weil..."
"Die Tatsache, bereits als Schüler zu Interact zu stoßen und als Pensionär immer noch als Rotarier in ein aktives Clubleben eingebunden zu sein, ist eine Bereicherung fürs Leben", sagt Vera Klischan (RC Hamburg-Harvestehude und erste Governorin im Distrikt 1890). © D 1890/Özren

In einer neuen Serie stellen wir in loser Folge Rotarierinnen und Rotarier aus dem Distrikt 1890 und ihre Motivation für ein Engagement bei Rotary vor. Heute: Past-Governorin Vera Klischan vom RC Hamburg-Harvestehude

14.08.2022

Wann bist Du wie zu Rotary gekommen?

Mein Mann ist bereits seit fast 30 Jahren Rotarier. Daher war mir die Institution sehr vertraut. Ich war lange davon überzeigt, dass es sich um einen "Herrenclub" handelt. Als ich 2007 gefragt wurde, habe ich gern zugesagt, da der Club (RC Hamburg-Hanse) bereits viele weibliche Mitglieder hatte.

Was hat Dich bewogen, Dich für eine Mitgliedschaft zu entscheiden?

Ich hatte zu dem Zeitpunkt sehr wenig Zeit, weil ich eine große Schule geleitet hatte. Ich dachte, ein guter Vortrag, ein warmes Essen und interessante Begegnungen – das alles in 90 Minuten – ist sonst nirgendwo möglich. Die Rechnung ist für mich voll aufgegangen. Ich habe bis heute viele interessante Gespräche geführt und Einblicke in andere Berufswelten bekommen. Gerade für Menschen mit wenig Zeit halte ich Rotary für ein optimales Medium der Freizeitgestaltung und der Kontaktpflege.

Was macht Rotary für Dich zu dem, was es ist?

Die Internationalität, die vielen unterschiedlichen Begegnungen mit Menschen aus diversen Berufsgruppen, die interessanten Vorträge, die ich nicht nur im eigenen Club wahrnehmen kann. Kurz – die Zugehörigkeit zu einer inspirierenden Organisation, die mir individuell, aber auch in der Gruppe Möglichkeiten eröffnet.

Ein kleiner Elevator-Pitch: Du hast nur wenige Sekunden Zeit, einem Fremden zu erzählen, was das Besondere an Rotary ist. Welche fünf Attribute würdest Du wählen?

  • international
  • inspirierend
  • engagiert
  • freundschaftlich
  • Spaß machend

Worin ist Rotary richtig gut?

Sehr gut sind die internationalen Veranstaltungen, wie zum Beispiel die jährliche World Convention und die International Assembly der Incoming Governor. Mit diesen Veranstaltungen werden Rotarierinnen und Rotarier aus der ganzen Welt zusammengebracht, Projekte transparent gemacht und die Möglichkeiten für weltweite Netzwerke geschaffen. Herausragend ist der Jugenddienst, der Jugendlichen zu erschwinglichen Kosten ein Auslandsjahr ermöglicht. Die Tatsache, bereits als Schülerin oder Schüler zu Interact zu stoßen und als Pensionär immer noch als Rotarierin oder Rotarier in ein aktives Clubleben eingebunden zu sein, ist eine Bereicherung fürs Leben.

Worin hat Rotary noch Nachholbedarf?

Rotary hat aus meiner Sicht großen Nachholbedarf in der Außendarstellung. Es liegt immer noch eine gewisse Staubschicht aus Seniorität und Elitedenken auf den Rotarierinnen und Rotariern. Die großartigen, weltumspannenden Projekte und die vielen inspirierenden Menschen sollten mehr in den Mittelpunkt gestellt werden, um Rotary für eine junge Generation attraktiv zu machen. Selbst viele langjährige Rotarier und Rotarierinnen blicken häufig kaum über den eigenen Club hinaus und nutzen sehr wenig die enormen Möglichkeiten, die Rotary auf internationaler Ebene bietet.

Was würdest Du Dir auf globaler, auf Distrikt- und auf Clubebene für die Organisation wünschen? (Es können unterschiedliche Wünsche sein!)

Rotary könnte kreativer mit Meetinggestaltung und Präsenzregelung umgehen. Viele junge Leute, vor allem Frauen, schrecken vor einer wöchentlichen Verpflichtung zurück. Es sollte andere Präsenzmöglichkeiten geben, zum Beispiel Projekte am Wochenende oder Familientreffen. Der Distrikt ist für viele Clubs eine völlig abgekoppelte Institution. Mehr Transparenz der wertvollen und engagierten Distriktarbeit wäre wünschenswert, ebenso wie daraus erwachsende gemeinsame Projekte. Das Clubleben sollte mehr aus der Gemeinschaft heraus gestaltet werden, zum Beispiel durch einen jährlichen Workshop, der Ideen und Projekte entwickelt.

Wenn Rotary ein Tier wäre, was wäre es dann für Dich?

Vielleicht ein Löwe! Stark, effizient, führungsstark, gruppenfähig!

Das Interview führte Susanne Meise.