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Distrikt

In memoriam Peter Krön

Distrikt - In memoriam Peter Krön
Dr. Peter Krön, 1928–2019 © Privat

Einer der verdientesten Rotarier Österreichs, ein großartiger Humanist und wunderbarer Freund ist von uns gegangen.

01.09.2019

Sein Urteil hatte Gewicht. Es vermittelte Sicherheit und war doch geprägt von zurückhaltender Bescheidenheit. Werte, Ziele und Sinn standen für ihn im Vorrang gegenüber technisch-bürokratischen Hürden. Die Verfolgung von Projekten in der Landeskulturpolitik – selbst wenn sie bespickt war mit Liegenschaftsfragen und Förderungsabwägungen – ähnelte dem Verfolgen hochrangiger Ziele in Rotary International. Es führte ihn bis ins Amt eines RI-Direktors.

Brillanter Mediator
Peter Krön hatte Philosophie (mit Affinität zur Theologie) und Jurisprudenz (in München und Graz) studiert und bewährte sich anfänglich im internationalen Geschäft von Böhler-Stahl (Kapfenberg). Vorfahren und Mitglieder seiner Familie waren hoch- und höchstrangige Montanisten, verantwortlich für entscheidende Entwicklungen in einer Zeit der „Montanunion“ – den Geburtsstunden Europas. In diese Zeit (1963) fiel auch die Gründung des RC Bruck/Mur und kurz danach Kröns Übersiedlung nach Salzburg (und in den RC Salzburg). Hier übernahm er die Organisation der Synode, welche die Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils für Salzburg umsetzte. 1971 wurde er Leiter der Kulturabteilung des Landes Salzburg und blieb dies bis zu seiner Pensionierung.

Vielleicht war es diese Art von „Vorgeschichte“, die ihn später zum unnachahmlich- „natürlichen“ Moderator gegensätzlich-widersächlicher „Spieler“, Ethnien, Religionen und Sprachen in den österreichischen „Multidistrikten“ – auch in Ländern des ehemaligen Ostblocks – machte.

Gleichzeitig war Krön ein gesuchter Mediator mit unantastbarer Autorität – dank souveränem Wissen und glänzender Rhetorik. Und auch als Mentor war er gefragt, er hatte die Fähigkeit, in Menschen die unterschiedlichsten Talente zu erkennen und dadurch Beziehungen und Projekte zu fördern – ob es nun die Special Olympics World Winter Games oder eine Kultur- und Bildungsreise eines Präsidenten RI durch Europa waren.

Integre Persönlichkeit
Toleranz als Eigenschaft, dem jeweils „Anderen“ dieselbe Intelligenz zuzubilligen, fiel ihm nicht schwer. Toleranz ohne gleichzeitig hohen Anspruch an Kunstsinn und Humor war für ihn aber nicht denkbar. Sein Repertoire an heiteren Geschichten schien zu jedem Thema unerschöpflich und entschärfte manche heikle Situation durch gelöstes Lachen. Entsprechend leichtfüßig und doch kompakt ist uns seine Definition von Rotary in Erinnerung: Rotarier sind integre, besonders vorbildhafte Persönlichkeiten in ihrem Beruf, freundschaftlich verbunden in aktiven Clubs, sozial engagiert, international solidarisch – und fördern, als besonderen Schwerpunkt, internationale Jugendarbeit für Toleranz und Verständigung.

Interessierter Freund
Peter war in jeder Hinsicht „Person des öffentlichen Lebens“. Er verharrte dennoch nie in Festgefahrenem, sondern blieb stets interessiert und offen für Neues. Ihm zuzuhören war spannend und von höchster intellektueller wie menschlicher Qualität. Es machte neidisch auf sein unvergleichliches humanistisches Gebildetsein, die uneingeschränkte Freiheit seines Geistes – und die rhetorische Souveränität, mit der er verstand, ihn „fliegen“ zu lassen!

Wir sind erfüllt von Dankbarkeit für Peters Kunst, uns aus dem Verständnis für die Ursprünge in Freundschaft und Dienstbereitschaft über alle Grenzen hinweg zu verbinden und in die rotarische Zukunft zu führen. Wir alle sind froh und geehrt, sein Freund in Rotary gewesen zu sein.

Past-Gov. Gert Stadler, RC Salzburg