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Distriktkonferenz in Hildesheim

Klare Absage an Populismus

Distriktkonferenz in Hildesheim - Klare Absage an Populismus
Der scheidende Governor Udo Noack (links) und Nachfolger Franz Rainer Enste fühlten sich im Kreise der Inbounds sichtlich wohl. © Holger Bahl

„Es war mir ein Privileg und ein Geschenk, als Governor tätig zu sein." Udo Noack zog bei der Distriktkonferenz in Hildesheim ein durchweg positives Resümee seines Amtsjahres.

29.06.2019

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Udo Noack beim Rechenschaftsbericht © Holger Bahl

"Be the Inspration": Unter dem Leitspruch seines rotarischen Jahres begrüßte Governor Udo Noack (RC Hildesheim-Rosenstock) 371 Rotarier, Inbounds, Rotaracter und Vertreter von Rotex zur Distriktkonferenz in Hildesheim. Global Peace und internationaler Austausch sei sein Credo gewesen, die internationale Begegnung müsse verstärkt werden, sagte er, ehe er am Ende den Staffelstab an Nachfolger Franz Rainer Enste (RC Langenhagen-Wedemark) übergab.

Zuvor unterstrich der scheidende Governor noch einmal: „Wir müssen uns alle um ein starkes Europa bemühen.“ Dies gelte besonders in Zeiten des Brexits. Die jungen Menschen in Großbritannien würden sich große Sorgen machen, was Arbeit, Studium und das Reisen in der Zukunft angehe, sagte Noack.  Viele Vorteile für sie seien in Gefahr und der Riss gehe tief durch das Land. Gar noch tiefer sei dieser Riss im Mutterland von Rotary, den USA.

Appell an Führungspersönlichkeiten

Noack warnte vor einem ungebremsten Nationalismus gepaart mit Populismus. Ein Problem dabei seien Soziale Medien, deren Inhalte keinerlei Kontrolle unterliegen und so häufig den Populismus fördern. Zudem sei in Deutschland die Frage der Integration von Flüchtlingen und Migranten nach wie vor nicht erledigt. Dies alles könne nur in einem starken Europa gemeinschaftlich gelöst werden, so der Hildesheimer. Es sei eine Mission von Rotary, für das Fortbestehen der Demokratien einzutreten. 

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Governorstafette: Friedel Eggelmeyer, Marianne Broska, Udo Noack, Franz Rainer Enste, Dietmar Bräuer, Gerald Jüttnert (von links) © Cornelia Roeder

„Es war mir ein Privileg und ein Geschenk, als Governor tätig zu sein", sagte Noack. "Es war das intensivste Jahr meines Lebens.“ Ziel bei den 78 Clubbesuchen sei es gewesen, die Clubs mit der Botschaft von Rotary zu inspirieren. Sein Appell: „Steigern Sie Ihre Vielfalt bei den Mitgliedern und nehmen Sie Damen auf.“ Noack forderte zudem verstärkte Aktivitäten, um Kontaktclubs zu finden – 48 der insgesamt 78 Clubs im Distrikt pflegen noch keinen solchen Kontakt. Als positives Beispiel hob Noack dagegen die neue Verbindung zwischen dem RC Dessau und dem RC Haifa aus Israel hervor.

Erfolgreiche Elbe-Bootstour

Ein positives Resümee zog der Governor zu der von ihm initiierten Charity-Bootstour auf der Elbe im Vorfeld der World Convention in Hamburg. Ihren krönenden Abschluss hatte die Tour mit insgesamt 453 Teilnehmern aus 61 Clubs und sieben Ländern an Bord der russischen Viermastbark "Sedov" gefunden. Noch wichtiger aber war der stolze Erlös: Der eingeworbene Betrag von 19.000 Euro wird für den District Grant "Europäischer Jugendaustausch in der Gedenk- und Begegnungsstätte Kreisau" (Polen verwendet und durch Distriktmittel sowie einen Zuschuss des Distrikts 1940 noch aufgestockt. "So konnte ein Gesamtfördervolumen von 60.000 US-Dollar generiert werden", freut sich Noack.

Inbounds bringen Farbe in den Saal

Farbenprächtiger Höhepunkt war einmal mehr der feierliche Einmarsch von 70 Inbounds aus 20 Ländern in den Tagungssaal. Sie berichteten von ihren Erfahrungen und bedankten sich mit musikalischen Einlagen für die rotarische Unterstützung. Noack betonte in diesem Zuzammenhang, dass rund 500 Personen in Organisation und Ablauf des Rotary Youth Exchange im Distrikt involviert seien.

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Mehrere Inbounds sorgten für musikalische Intermezzi © Holer Bahl

Rund um Europa

Der Nachmittag der von Christian Stoll (RC Hannover-Eilenriede) moderierten Distriktkonferenz stand dann ganz im Zeichen von Europa. Nach dem gemeinsamen Singen der Europahymne unterhielt Kabarettist Matthias Brodowy (RC Hannover-Ballhof) die Anwesenden mit seinen Ausführungen zum Thema "Warum die Hannoveraner am Brexit schuld sind". Es folgte der Festvortrag von Professor Dr. Michael Gehler unter dem Titel „Von der Selbstzerstörung zur Selbstbehauptung und Zukunft Europas“.  

Mehrere Saphire

Eine Reihe langjähriger Beiratsmitglieder wurde als Paul Harris Fellow ausgezeichnet - zumeist in Verbindung mit einem Saphir. Udo Noack, der selbst als Major Donor geehrt wurde, gratulierte dazu Friedel Eggelmeyer (RC Nienburg-Neustadt), Henrich Wilckens (RC Braunschweig), Heike Schenk-Mathes (RC Clausthal-Zellerfeld), Ralf Leineweber (RC Celle), Pierre Hinz (Rotaract Club Hannover), Wernt Brewitz (RC Salzgitter-Wolfenbüttel-Vorharz), Inga Bettenhausen (RC Lüneburg), Peter Diepold (RC Göttingen) und Carl-Hans Hauptmeyer (RC Calenberg-Pattensen). 

Erfolgreich eingelocht

Am Vortag der Distriktkonferenz treffen sich die Golfer im Distrikt 1800 traditionell zu einem  Benefizturnier. Auf der Anlage Sieben Berge-Rheden sicherte sich diesmal Ute Bertram (RC Hildesheim) den Ehrenpreis des Governors.

Holger Bahl