Hamburg/Kiel
Kramers 34. Hilfsgüter-Transport
Rotary unterstützt Flüchtlingshilfe in Lettland: Mit Pastgovernor Henning Kramer am Steuer ist ein Transport mit dringend benötigten Gütern und 100 Paar Sneakern gestartet.
Mit Preissteigerungen wie zu Zeiten der Finanzkrise 2008 in ihrem Land haben die Bürgerinnen und Bürger in Lettland zu kämpfen. Das macht die Versorgung der vor dem russischen Angriffskrieg dorthin geflohenen Menschen aus der Ukraine nicht einfach. Der Rotary Distrikt 1890 hat deshalb einen Hilfstransport mit dringend benötigten Gütern auf den Weg gebracht. Am Steuer des 26-Tonners saß Pastgovernor Henning Kramer (RC Kiel-Düsternbrook), Lettland-Beauftragter des Distrikts und ehemaliger Präsident des DRK-Landesverbandes Schleswig-Holstein. Für ihn war es der 34. Hilfsgüter-Transport – 33 führten ihn bisher in das Baltikum, einer
nach Masuren in Polen. An Bord hatte der 81-Jährige Hygieneartikel wie Zahnpasta, Shampoo, Duschgel, Taschentücher und Waschlappen, aber auch lang haltbare Lebensmittel wie Nudeln, Fertigsuppen, Müsli, Mehl, Kaffee und Tee, Haushaltswaren und Spielzeuge. Hier stand die EDEKA-Gruppe Rotary zu Seite, um die benötigten Mengen zu beschaffen.
Eindruck vor Ort verschafft
Was genau benötigt wird, weiß Kramer von einer Erkundungsreise, die er Anfang Mai nach Riga unternommen hatte. Eine befreundete Zahnärztin des dortigen Rotary Clubs half ihm, sich einen Eindruck von der Lage vor Ort zu verschaffen, Gespräche mit Stadtverwaltungen und Einrichtungen der Flüchtlingshilfe zu führen. Zu der Zeit waren 27.000 Geflüchtete aus der Ukraine in Lettland registriert, von denen allein 16.000 in Riga untergebracht waren – in Turnhallen, in angemieteten leerstehenden Wohnungen und in Hotels sowie privat bei Familien.
Drei Tage Lkw beladen
Außer dem ermittelten Bedarf in den Bereichen Hygiene, Lebensmittel, Küchen- und Gebrauchsartikel, der dank finanzieller Unterstützung aus neun Rotary Clubs im Distrikt und eines Zuschusses aus dem bundesweiten Rotary-Spendentopf für die Ukraine in Höhe von insgesamt 106.250 Euro gedeckt werden kann, hatte Kramer nach seiner Erkundungsreise auch Sneaker auf der Liste der dringend benötigten Güter. Die Hamburger Ludwig Görtz GmbH griff die Anfrage auf und gab 100 Paar Sneaker mit auf die Reise. Den Einkauf und das Beladen des Lkw an drei Tagen übernahmen Rotarier aus Kiel und Hamburg. Der Transport ging mit der Fähre nach Klaipėda und führte nach Riga, Saldus, Cesis und Valmiera sowie Valka. Am 30. Juli wird Henning Kramer mit neuen Eindrücken in Kiel zurückerwartet. Im August ist ein weiterer Hilfstransport nach Lettland geplant.
Susanne Meise