Distrikt
„Mir ist Diversität wichtig“
Birgitta Radermacher thematisiert Politik, Humor, Religion
Die Vorfreude auf die kommende Aufgabe stand ihr ins Gesicht geschrieben. Mit einem Lächeln und beiden Daumen in der Luft übernahm Birgitta Radermacher im Distrikt 1810 Amtskette und Staffelstab. „Vielfalt bereichert uns“, erklärte sie nachfolgend in ihrer Rede. „Mir ist Diversität bei Rotary wichtig“, führte sie weiter aus. Radermacher ist der erste weibliche Governor des Distrikts 1810 und will den eingeschlagenen Weg von Past-Governor Michael Schlipköter fortsetzen. Thematische Kontinuität ist somit gewährleistet, wenngleich Radermacher auch neue Akzente setzen will. Bei drei Themenbereichen skizzierte sie auf der Distriktkonferenz Schwerpunkte: Politik, Humor und Religion. „Wir müssen uns die Frage stellen, wie politisch darf und muss Rotary sein“, umriss sie den ersten Punkt. So humorvoll es auch bei Rotary mal zugehen darf, Satire habe auch Grenzen, stellte Birgitta Radermacher beim zweiten Themenbereich fest und führte das Erdoğan-Gedicht des Satirikers Jan Böhmermann als negatives Beispiel an. Beim Stichwort Religion sprach sie die religiöse Vielfalt in den Clubs an. Diese solle die Gesellschaft widerspiegeln. Vielfalt beziehungsweise Diversität waren auch die Schlagwörter, die sich wie ein roter Faden durch die Distriktkonferenz von 1810 zogen.
„Wer soziale Verantwortung übernimmt, agiert politisch“
Die Konferenz überzeugte auch im Hybridformat. Während ein Teil der Teilnehmer in der alten Maschinenhalle in Solingen saß, lauschten andere Rotarier per Videostream der Moderation von Hans-Ulrich Stelter (RC Koblenz-Ehrenbreitstein), der souverän durch das vielseitige Programm führte. „Wenn wir soziale Verantwortung übernehmen, agieren wir auch politisch“, analysierte anschließend Carl-Hans Hauptmeyer (RC Calenberg-Pattensen) in seinem Vortrag. „Politische und soziale Verantwortung von Rotary? Demokratie leben – von unten!“ Hauptmeyer richtete nachfolgend den Appell an die Konferenzteilnehmer: „Rotary muss jünger und diverser werden!“ Dass diese Forderung im Distrikt auf praktizierte Gegenliebe stößt, wurde gleich mehrfach deutlich. In seiner Abschiedsrede erklärte Michael Schlipköter dazu passend: „Rotary soll wachsen, weiblicher und diverser werden.“
Dass die Grundvoraussetzungen dafür besser kaum sein können, unterstreicht das hervorragende Verhältnis zu Rotaract. Distriktsprecher Pascal Lätchen (RAC Oberberg) war nicht nur gemeinsam mit Incoming Sprecherin Hanna-Laura Grotepass (RAC Siegen geladen, Lätchen wurde für seine Arbeit bei Rotaract auch mit dem Paul Harris Fellow ausgezeichnet. „Rotary ist Rotaract gegenüber sehr offen“, bilanzierte er seine Erfahrungen.