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Distriktkonferenz

"Rotary sagt nie Adieu!"

Distriktkonferenz - "Rotary sagt nie Adieu!"
Claudia Mayer übergab das Amt an Volker Klassen. © Tobias Kruse

Auf einer ungewöhnlichen Distriktkonferenz an einem ungewöhnlichen Ort übergab Claudia Mayer das Governoramt an Volker Klassen.

Björn Lange01.08.2025

Mitten im Nationalpark Eifel befindet sich ein historischer Ort mit einer höchst ungewöhnlichen und wechselvollen Geschichte. Heute ist die ehemalige NS-Ordensburg Vogelsang ein Erinnerungsort, der für Toleranz und Vielfalt steht. Aus genau diesem Grund hatte Claudia Mayer am Ende ihrer Amtszeit zur Distriktkonferenz an diesen Ort eingeladen. Hier sei die Frage, wie man aus der Geschichte lernen kann, perfekt beantwortet worden. "Mehr denn je", so Mayer, "muss  Rotary Farbe bekennen und als globale, wertegebundene Gemeinschaft zu seinen demokratischen Werten stehen."

Haltung zeigen

Auf einer Podiumsdiskussion sprachen sich Governor nominee Elisabeth Blömer, Hermann Schäfer, Autor des Buches  "Die Rotary Clubs im Nationalsozialismus", und Rotaract-Distriktsprecherin Alisia Walter dafür aus, dass Rotary Haltung zeigen müsse, wann immer Menschenrechte infrage gestellt würden. "Wir müssen zeigen, dass wir aus unserer eigenen Geschichte gelernt haben", sagte Schäfer, und Blömer ergänzte, dass nur entschlossenes Handeln helfe, um nicht den Halt zu verlieren: "Wir müssen gemeinsam anpacken und gestalten, dann können wir etwas bewirken. Aber nicht, wenn wir meckernd aus  dem Meeting gehen – dann können wir niemanden von Rotary überzeugen."

Wertekompass

Genau um diese Verbesserung der Außenwirkung von Rotary ging es Claudia Mayer in ihrer Amtszeit, die unter dem Motto "Mehr Rotary wagen" stand. Sie zog eine positive Bilanz: Mit vielen Projekten und einer modernisierten Kommunikation sei es gelungen, die rotarischen Leitwerte wie Respekt, Toleranz und Partizipation sichtbarer zu machen. Dazu beigetragen hat sicher auch das Neu-Denken der Vier-Fragen-Probe. Claudia Mayer, Professorin für Kommunikations- und Medienwissenschaften an der FH Aachen, beschäftigte sich und ihre Studenten jahrelang mit den rotarischen Leitfragen – und heraus kam: der Wertekompass. 

1. Stay real: Sei du selbst, und stehe zu dem, was wirklich zählt.
2. Play fair: Behandle alle gleich, und lass niemanden zurück.
3. Create community: Ge-meinsam mehr erreichen und füreinander da sein.
4. Think big: Denk an das Beste für alle.

Mayer stellte heraus, dass es ihr nicht darum gegangen sei, die traditionelle Vier-Fragen-Probe abzulösen, sondern sie für jüngere Menschen greifbar zu machen. Alisia Walter bestätigte die Wirkung des Wertekompasses: "Unsere Werte können jungen Menschen auch gerade heute wieder Orientierung geben. Das habe ich selbst festgestellt."

Ehe Mayer die Amtskette an ihren Nachfolger Volker Klassen übergab, dankte ihr Pastgovernor Christian Schütte in einer ebenso bewegenden wie humorigen Laudatio. Er schloss mit den Worten:  "Rotary sagt nie Adieu. Rotary sagt: Bis bald – und auf ein Wiedersehen in neuer Rolle."

Björn Lange
Björn Lange arbeitete seit April 2019 zunächst als stellvertretender Chefredakteur des Magazins im Rotary Verlag. Seit Juli 2020 ist er Chefredakteur des Rotary Magazins. Zuvor war er unter anderem Redaktionsleiter des Pressedienstleisters Rheinland Presse Service in Bonn und des B2B-Wirtschaftsmagazins inside B in Offenburg.