Trier
Buffalo Bikes: Fahrräder für ein selbstbestimmtes Leben

Zur traditionellen Rolle der Mädchen in Sambia gehören Wasser holen und andere zeitraubende und kräftezehrende Hausarbeiten – der Besuch von Schulen ist zweitrangig. Hier sind die "Buffalo Bikes" der World Bicycle Relief ein echter Gamechanger
Der RC Trier-Hochwald ist für dieses Projekt bereits seit 2016 aktiv: "Wir konnten bisher 850 Fahrräder finanzieren", berichten Margreth Eiden-Götten und Mechthild Neyses-Eiden. Verteilt werden die "Buffalo-Bikes" nicht nur, aber mit 70 Prozent überwiegend an Mädchen verteilt. Wer ein solches Fahrrad bekommt, hängt von der Entfernung des Wohnorts zur Schule und von familiären Umständen ab. Die Zuweisung übernehmen eigens geschulte Programm-Komitees der Gemeinden, die mit den Kindern und ihren Eltern vor der Übergabe einen "study-to-own"-Vertrag abschließen. Wer die Schule regelmäßig und pünktlich besucht und sie erfolgreich abschließt, darf das Fahrrad behalten.
Belastbar und wartungsarm
Ein "Buffalo Bike" kostet 147 Euro und bringt stolze 23 kg auf die Waage. Der bis zu 100 kg belastbare Gepäckträger hält auch schwere Lasten aus. Ein starker Stahlrahmen macht das Rad robust und wartungsarm. An jeder Projektschule wird ein Mechaniker ausgebildet, Reparatur-Kits und Ersatzteile stehen zur Verfügung.
Ziel: 1000 "Buffalo Bikes"
Die Mitglieder des RC Trier-Hochwald sind von ihrem Projekt überzeugt, halten häufig Vorträge und sammeln Spenden, so auch beim „Großen Preis der Stadt Trier“, einem vom Radsportverein Schwalbe Trier e. V. organisierten Fahrradrennen, das alljährlich in der Innenstadt von Trier stattfindet. „Mindestens 1000 Buffalo Bikes sollen es werden“, heißt es.
Bildung gegen Armut
Weltweit gehen mehr als 59 Millionen Kinder nicht in die Schule. In ländlichen Regionen Afrikas ist oft die Entfernung zu groß. Kilometerlange Schulwege zu Fuß sind so zeitraubend, dass Lernen und Unterrichtsvorbereitung für den erfolgreichen Schulabschluss nicht möglich sind. Das trifft vor allem Mädchen. Gut belegt ist der enge Zusammenhang von Bildungsmangel und Armut. Und umgekehrt: Gebildete Frauen fördern die Bildung der eigenen Kinder.
Monika Hörig ist seit 2006 Rotarierin, zunächst beim RC Bonn-Rheinbach, dem sie 2011/12 als Präsidentin vorstand. 2016 gründete sie den englischsprachigen RC Bonn-International, dessen erste Präsidentin sie war. Die studierte Althistorikerin und Archäologin war bis 2021 Pressesprecherin der Stadt Bonn. Ab 2024 ist sie Distrikberichterstatterin im Distrikt 1810.
Weitere Artikel der Autorin
11/2025
In Kürze
12/2025
Hausaufgabenhilfe in Neu-Tannenbusch
10/2025
Ästetik der Heilung
10/2025
Ein Rad im Maisfeld
11/2025
Die Mutreiferei: Ein Kindermuseum für morgen
9/2025
Ein Ort der Ruhe
9/2025
Ästhetik der Heilung
Vom Wert internationaler Begegnungen
9/2025
Neues Distriktteam für Rotaract
9/2025
Rotary goes Clubbing
Mehr zur Autorin
