Editorial
Zurück im Spiel

Vereinssport legt wieder zu
Eines der erstaunlichsten Comebacks in der Geschichte des Sports feiert: der Verein. Der Deutsche Olympische Sportbund freut sich über 28,8 Millionen Mitgliedschaften – so viele wie nie zuvor. Das ist ein starker Befund in einer Zeit, in der andere traditionelle großgesellschaftliche Gemeinden ihre gesellschaftliche Bindekraft verloren haben: Politische Parteien, Kirchen, Dorfgemeinschaften und Familien zerfallen, doch der Vereinssport legt seit einigen Jahren wieder zu. Wir haben Europas renommiertesten Sportentwicklungsforscher Jürgen Mittag von der Deutschen Sporthochschule Köln gefragt, weshalb ausgerechnet der Sportverein – entgegen aller Vereinzelungstendenzen – als gesellschaftlicher Stabilisator funktioniert. Welche Sportarten besonders stark zulegen und worin die großen Herausforderungen für die Sportvereine liegen, lesen Sie zum Einstieg in unsere Titelgeschichte.
Ein Laufereignis, das eine besondere Bindekraft entfaltet, ist der Rennsteiglauf in Thüringen. Über 74 Kilometer führt die Strecke von Eisenach nach Schmiedefeld, bergauf, bergab, zu zahlreichen identitätsstiftenden Orten der Region. Schon Ende der 1970er Jahre standen gut 7000 Läufer am Start, doch aus dem einstmals regionalen Ereignis ist ein internationales Event mit 16.000 Teilnehmern geworden. Über den Duft von Haferschleim und Wurstbroten und den Geist des Rennsteiglaufs schreibt niemand so eindringlich wie Axel Eger, Sportredakteur und 35-maliger Teilnehmer.
Eine eingeschworene Gemeinschaft ganz anderer Art bildet die E-Sport-Community. Das Zocken am Bildschirm hat längst die Kinderzimmer verlassen. Der E-Sport ist ein Milliardenmarkt mit riesigem Wachstumspotenzial. Schon seit Jahren füllen Großereignisse in den USA und Asien ganze Stadien. Jetzt endlich gibt es berechtigten Anlass zur Hoffnung, dass Deutschland aufholen könnte, schreibt Nicole Lange, E-Sport-Expertin beim Magazin Kicker.
Ein Ereignis, bei dem sich das Erlebnis der rotarischen Gemeinschaft potenziert, bildet der Giro della Pace. Die 40 „Friedensradler“ aus Deutschland, Österreich, Italien und den Niederlanden haben in einer knappen Woche auf dem Weg von Füssen nach Desenzano del Garda rund 500 Kilometer zurückgelegt und dabei eine mittlere fünfstellige Summe für eine katholische Mission in Äthiopien eingesammelt. Mit dabei war unser Redakteur Florian Quanz – nicht als Zuschauer, sondern als Mitfahrer. Erschöpft, aber glücklich und voller positiver Eindrücke kam er zurück in die Redaktion nach Hamburg.
Viel Vergnügen bei der Lektüre wünscht
Björn Lange
Chefredakteur

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