Rotary Club Verden unterstützt Stolpersteine

Erneut wurden in Verden durch den Künstler Gunter Demnig aus Köln sogenannte Stolpersteine verlegt, die an Opfer des Nationalsozialismus erinnern sollen. Es handelt sich um Wackersteine, die auf der Oberseite kleine Messingplatten mit dem Namen der Opfer tragen, verlegt vor deren einstigen Wohnungen im Straßen- oder Gehwegpflaster. Bei dem 1996 gestarteten Projekt mit inzwischen etwa 80.000 Steinen in 27 Staaten Europas handelt es sich um das größte dezentrale Mahnmal der Welt. Einige dieser Steine hat der Verdener Rotary Club jetzt gesponsert – unter anderem den am Piepenbrink 17 verlegten Stein für Fritz Hartje. Fritz Hartje wurde 1900 in Walsrode geboren. Er lebte im Piepenbrink 17, nach dem was wir wissen, in ausgesprochen bescheidenen Verhältnissen. Seine letzte Tätigkeit übte er als Arbeiter in der Vulkanisieranstalt in Verden aus. Ein Arbeitskollege denunzierte ihn, weil er sich gegen die Regierung ausgesprochen hatte. Die Anklage lautete "Heimtücke gegen Staat und Partei". Das Sondergericht Hannover verurteilte ihn 1939 zu fünf Jahren Zuchthaus die er im Zuchthaus Bremen-Oslebshausen verbüßte.

 

Nach dem Krieg erhielt er eine Haftentschädigung in Höhe von 750 DM. Der Landesrechnungshof kritisierte die Entschädigung, weil er kein politischer Überzeugungstäter gewesen sei und es sich bei ihm nur um "gewöhnliches Meckern" gehandelt habe. "Heimtücke gegen Staat und Partei – oder gewöhnliches Meckern" was für eine Fragestellung! Und wie bedeutungslos ist die Antwort hierauf. In der Struktur des Bösen werden kleinste Abweichungen von der Norm mit unnachgiebiger Härte geahndet, so die persönliche Assoziation von Club-Präsident, Dr. Christian Willmer.