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Dreieich

Rotary-Sozialpreis der beiden Dreieicher Clubs zum zwanzigsten Mal verliehen

Dreieich - Rotary-Sozialpreis der beiden Dreieicher Clubs zum zwanzigsten Mal verliehen
Musikalisch begleitet wurde die Preisverleihung von Mitgliedern der Gruppe "Grenzenlos", einigen der früheren Preisträger. © Kim Bagus (drei Fotos)

Die beiden Rotary Clubs Dreieich-Isenburg und Offenbach-Dreieich feierten das Jubiläum ihres gemeinsam gestifteten Sozialpreises.

10.10.2022

Ein besonderes Jubiläum haben die beiden Rotary Clubs Dreieich-Isenburg und Offenbach-Dreieich im September gefeiert: Ihr gemeinsam gestifteter und mit 10.000 Euro dotierter Sozialpreis wurde zum 20. Mal verliehen.

Das Jubiläum markierte zugleich eine Neuausrichtung. Zum ersten Mal wurde der Preis thematisch zweigeteilt: die eine Hälfte für soziales und die andere für ökologisches Engagement.

Auch das Auswahlgremium war erweitert worden. Neben den Sozialdienstbeauftragten der beiden Clubs und den Bürgermeistern der Städte Dreieich, Neu-Isenburg und Langen bereicherten auch weitere Amtsträger sowie Vertreter der Kirchen die Jury. Ziel dieser Erweiterung war es, mehr Vorschläge für preiswürdige Initiativen in der Region zu erhalten.

Die ersten beiden Preisträger unter der neuen Ausrichtung erhielten bei einer Feierstunde im Dreieicher Bürgerhaus ihre Auszeichnungen.

Für seine Erfolge beim Thema Ökologie/Nachhaltigkeit wurde der Verein "Foodsharing Landkreis Offenbach-West" geehrt. Die Ehrenamtler setzen ein deutliches Zeichen gegen Verschwendung, indem sie Lebensmittel im Handel einsammeln und verteilen. Anders als bei den Tafeln kann sich hier an mehreren "Fairteil-Stationen" jede und jeder unbürokratisch und ohne Bedürftigkeitsnachweis mit Essen versorgen.

Laudatorin Elke Siehl vom RC Dreieich-Isenburg betonte, wie wichtig diese Initiative im doppelten Sinne ist: ökologisch und sozial. Sie nannte erschreckende Zahlen: Jedes Jahr werfen die deutschen "Normalverbraucher" 78 Kilogramm Lebensmittel weg. "Sinnlos und unethisch", sagte Siehl. Weltweit sind es rund 1,3 Milliarden Tonnen. "Wie kann es sein, dass eine Papaya, in Südamerika mühsam angebaut, großgezogen und geerntet wird und anschließend um die halbe Welt reist, um in hiesigen Supermärkten wegen einer Druckstelle im Müll zu landen?", kritisierte Siehl die immer noch vorherrschende Wegwerfmentalität.

Umso wichtiger ist die Arbeit der Lebensmittelretter, die sich über ihren mit 5.000 Euro dotierten Preis als Anerkennung für ihr großes und zeitaufwändiges Engagement sehr freuen. "Andere spielen Golf, mein Hobby ist die Rettung von Lebensmitteln", brachte es Vereins-Mitgründerin Kerstin Albrecht auf den Punkt.

Die andere Hälfte des Sozialpreises der beiden Clubs erhielt dieses Jahr der Förderverein der Albrecht-Tuckermann-Wohnanlage in Langen. Die Anlage bietet betreutes Wohnen für Menschen mit Behinderungen. Träger ist die Behindertenhilfe in Stadt und Kreis Offenbach e.V. Ebenfalls mit hohem zeitlichem Engagement ermöglichen es die Ehrenamtler des Fördervereins den 26 Bewohnern, Ausflüge zu unternehmen, gemeinsam mit ihren Familien zu feiern und anderen Aktivitäten im Zeichen von Inklusion und Integration nachzugehen.

Alle Preisträger mit den Bürgermeistern, dem Landrat, RC-Präsident und Präsidentin sowie den Sozialdienstbeauftragten

Laudator Bruno Seibert vom RC Offenbach-Dreieich hob die ebenso zahlreichen wie vielfältigen Feste und Veranstaltungen hervor, die der Verein organisiert und finanziert hat und freute sich, dieses langjährige und herausragende Engagement "mit Verantwortung und Nachhaltigkeit" auszeichnen zu dürfen.

Auch der Schirmherr der Veranstaltung, Landrat Oliver Quilling, freute sich, dass nach zwei Jahren Corona-Pause die Rotarier "endlich wieder Projekte in den Fokus der Öffentlichkeit rücken können, die sonst ausschließlich im Stillen ihre sozialen Engagements verfolgen". Als Dank dafür erhielten – ausnahmsweise und anlässlich des Jubiläums - die beiden Rotary Clubs selbst eine Zuwendung vom Landrat.

Kim Bagus
RC Dreieich-Isenburg