Dortmund
Stiller Glanz von Dauer
Seit 15 Jahren fördern die fünf Dortmunder Rotary Clubs gemeinsam unter dem Dach eines Vereins das Integrationsprojekt „Musik macht stark“.
Einst mit sechs weiterführenden Schulen begonnen, hat die Initiative immer weitere Kreise gezogen. Es ist eine bemerkenswerte Erfolgsgeschichte, geprägt vom „stillen Glanz der Dauer“, ohne spektakuläre Knalleffekte. Inzwischen sind es 25 Gymnasien, Gesamt- und Realschulen – sogar eine Förderschule ist dabei –, die im Stadtgebiet die Idee „Musik macht stark“ mit Schulorchestern und Ensembles leben. Das Motto passt zum rotarischen Wertekatalog: Völkerverständigung, Respekt, die Kunst, aufeinander zu hören, Taktgefühl, Teamfähigkeit – und schließlich die Freude an der gemeinschaftlich erarbeiteten Leistung und am Erfolg.
Kreative Finanzierung
Schwerpunkt der Förderung sind die Zuschüsse für den Sozialfonds, damit Kinder das gemeinschaftliche Musizieren nicht aufgeben müssen, nur weil Eltern die Beiträge nicht mehr zahlen können. Im Zeichen von Inflation und Energiekrise steht das Projekt vor besonderen Herausforderungen. Viele Eltern sind nicht mehr imstande, ihren Kindern ein eigenes Instrument zu kaufen. Da sind kreative Finanzierungsmodelle gefragt wie zum Beispiel Leasing oder Instrumenten-Leihe aus den Beständen der Schule. Auch solche Aktionen fördert das Projekt. An zweiter Stelle werden drei- bis viertägige Musikcamps oder Freizeiten bezuschusst. Die Anschaffung von Musikinstrumenten ist dagegen im Förderkatalog etwas in den Hintergrund getreten – ein Indiz für die segensreiche Arbeit des Projekts.
Vor Corona hat das Projekt alle zwei Jahre knapp 80.000 Euro an die Fördervereine der Schulen ausgeschüttet. Aufgebracht werden die Fördergelder durch Ticket-Spenden beim Benefizkonzert, aus dem Verkauf des Adventskalenders sowie durch Anzeigen in der 72-seitigen Programmbroschüre des Benefizkonzerts.
Unentbehrliches Projekt
Einen überzeugenden Beweis für die Unentbehrlichkeit des Projekts in der „Musikstadt“ Dortmund lieferte kürzlich die Musikpädagogin eines Gymnasiums: „Wenn „Musik macht stark“ nicht gewesen wäre, - wir hätten in der Corona-Durststrecke das Musizieren in der Schule ganz aufgeben müssen.“