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Distrikt

Toiletten für Bolivien

Distrikt - Toiletten für Bolivien
Von links: Kimberly Feldt, Doña Juanita (Sanitation Promoter in Caranda), Dino Maccari (Director of Operations, Etta Projects) © Dirk Guggemos

Reise des Rotary Clubs Augsburg-Rennaissance zum Buena Vista Wash Project

01.04.2024

Die WHO berichtete 2020, dass nur knapp über 50 Prozent der Weltbevölkerung Zugang zu Sanitäranlagen mit Kanalisationssystemen, Klärgruben oder Komposttanks haben – und in Bolivien liegt den Prozentsatz noch niedriger. Um hier für Verbesserung zu sorgen, beteiligten wir uns am Buena Vista WASH Projekt in Bolivien, das inzwischen erfolgreich abgeschlossen wurde.

Toiletten sind einfach unglaublich wichtig, denn sie verhindern die Verunreinigung von (Grund-) Wasser und reduzieren die Verbreitung von Infektionen und Viren, die zum Beispiel Durchfallerkrankungen verursachen. Neben Lungenentzündungen und Malaria zählen diese zu den häufigsten Todesursachen bei Babys und Kleinkindern. Hinzu kommt: Toiletten erhöhen das Gefühl von Würde, reduzieren Fehltage in der Schule und geben – wenn sie nahe am Haus gebaut sind – Mädchen und Frauen mehr Sicherheit.

Nach halbem Jahr Dünger

Wir waren zu Gast im Community Transformation Center bei Etta Projects in Buena Vista. Etta Projects ist seit mehr als 20 Jahren im Bolivien tätig und steht für Kompetenz und Nachhaltigkeit bei Wasser und Gesundheitsprojekten. Die Mitarbeiter kennen die Dörfer und die Menschen, die dort leben. Mit Etta Projects, den Mitgliedern des RC Buena Vista und vier weiteren Rotary Clubs aus USA haben wir 124 Baños Ecológicos Secos (Toiletten mit Kompostkammern) mit einem rotarischen Gesamtbudget von 82.000 Dollar errichtet. Um die Nachhaltigkeit zu fördern, trug jede Familie in den fünf Dörfern 80 Dollar pro Baño bei und half beim Bau mit. Außerdem besuchten die Dorfbewohner Kurse, um über Hygiene und Wartung der Baños zu lernen.

Die Baños sind gemauerte Häuschen mit zwei Kammern, die Schutz vor Überschwemmungen bieten. Eine spezielle Toilettenschlüssel trennt den Urin vom Stuhl. Der Urin kann gesammelt werden oder sickert in die Erde. Der feste Stuhl fällt in die Kammer, wird mit Sand, Holzspänen oder Asche bestreut, gelegentlich durchmischt und nach etwa sechs Monaten kann die Kammer geöffnet werden. Daraus entsteht trockener, nicht riechender Dünger für die Felder. Die Öffnung einer Kammer war in dem Dorf Parabas ein großes Ereignis, das wir mit den Dorfbewohnern teilen durften.

Kimberly Feldt