Halle (Saale)/Dortmund
Unvergessene Hochwasserhilfe
Anlässlich der schweren Flutschäden im Juli 2021 erinnerte sich der RC Halle/Saale an das eigene furchtbare Jahrhunderthochwasser im Jahr 2013. Damals hatte der RC Dortmund-Neutor kurz entschlossen Hilfe organisiert. Nun revanchierte sich der Club aus Sachsen-Anhalt.
Rückblick: Im Juni 2013 wurde auch die Stadt Halle an der Saale von einem Jahrhunderthochwasser getroffen. Eine noch im Bau befindliche Hochwasserschutzmauer des lokalen Kunstvereins Talstrasse e.V. konnte den Fluten keinen Widerstand bieten. Die Zerstörung nahm ihren Lauf.
Durch persönliche Kontakte des Rotary Clubs Halle/Saale zu Mitgliedern des Rotary Clubs Dortmund-Neutor konnte in jener Zeit mit einer spontanen Spende Hilfe aus dem Ruhrgebiet geleistet werden. Niemand hätte damals daran gedacht, dass wenige Jahre später auch das Revier von einer Flutkatastrophe betroffen sein könnte. Dass die verheerenden Folgen des Klimawandels auch vor dieser Region keinen Stopp machen, mussten Städte wie Wuppertal und Hagen in diesem Sommer leidvoll erfahren. Auch wenn es NRW nicht so dramatisch wie die Eifel oder das Ahrtal getroffen hatte, so gab es auch hier verheerende Überflutungen und Zerstörungen.
Völlig überraschend erhielt der Rotary Club Dortmund-Neutor nach der diesjährigen Hochwasserkatastrophe eine Anfrage des derzeitigen Präsidenten des Rotary Clubs Halle/Saale, Professor Dr. Michael Bucher. Wohin man 5000 Euro Fluthilfe überweisen könne, wollten die Mitglieder des Clubs wissen. Auch acht Jahre nach den Flutschäden in Halle erinnerten sie sich an die kurzfristige Hilfe aus dem Ruhrgebiet. Postwendend nahmen die Dortmunder Kontakt mit Hagen auf. Der Rotary Club Hagen, der zuvor im Zentrum der regionalen Flutschäden gestanden hatte, übernahm mit seinem Förderverein die Koordination der finanziellen Hilfen im Distrikt 1900.
Mit dem integrativen Kinder- und Jugendzirkus Quamboni in Hagen, dessen Ferienprogramme und Fortführung seiner wichtigen Arbeit durch enorme Wasserschäden auf dem Spiel standen, konnte schnell ein geeigneter Empfänger dieser solidarischen Hilfe aus Sachsen-Anhalt gefunden werden.
Durch ein Hands-on-Projekt des Rotary Clubs Hagen samt Rotaractern und einer Aufstockung der Hilfe aus Halle/Saale durch den Rotary Club Dortmund-Neutor konnte eine Fortführung der so wichtigen Arbeit des Quamboni-Projektes garantiert werden.
Dies ist ein wunderbares Beispiel für Solidarität über die Länder- und Distriktgrenzen hinweg und auch für das lange Gedächtnis gegenseitiger rotarischer Unterstützung. Ein großes Dankeschön an die Hallenser!
Ulrich Schürmann
Rotary Club Dortmund-Neutor