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Drei Fragen an... Peter Iblher

Was Mitgliederzahlen, Internationalität und Digitalisierung mit Clubvitalität zu tun haben

01.08.2015

Die Mitgliederzahlen haben leicht zugenommen, brauchen wir uns also keine Sorgen über einen Abwärtstrend zu machen?
Zurücklehnen können wir uns nicht, denn die Wachstumsraten sind regional sehr heterogen – deutliches Zeichen für eine labile Entwicklung. Zwar kommen wir mit der Aufnahme von Frauen voran, aber noch auf zu niedrigem Niveau. Noch krasser ist es bei den bis 40-jährigen: Trotz zunehmenden Problembewusstseins gelingt es bisher nicht, die Macher der Zukunft zu erreichen und zu integrieren. Wir müssen ihr Interesse an herausragenden (sozialen) Aktionen treffen. Sie kommen lieber zu einer Projektveranstaltung als zu einem Plaudermeeting, sind von der Internationalität Rotarys angetan und wollen vor allem effizient und zeitsparend elektronisch kommunizieren.

Für manche Clubs ist gerade die Internationalität Rotarys eher zweitrangig, Sie sagten mal, über denen läge eine „Membran“.
Sie sind unzufrieden mit internationalen Regelungen, sie ziehen sich von Projekten im Ausland zurück und kümmern sich lieber nur um die Probleme vor der Haustür. Die Klagen sind teilweise berechtigt, aber anstatt sie verhallen zu ilassen, wäre es wirksamer, befriedigender und damit für die Clubs belebend, sich an der Diskussion um neue Inititativen, Projekte und Regelungen regional und international zu beteiligen.

Warum ist die Digitalisierung der Kommunikation und Informationsverarbeitung in und zwischen den Clubs so wichtig?
Für neue Mitglieder, die ihre Kommunikationsmöglichkeiten aus anderen Lebensbereichen auch bei Rotary nutzen möchten, ist die Verwendung digitaler Medien unabweisbar. Deshalb wurden E-Clubs geschaffen. Sie vermeiden, dass uns gute Kandidaten verloren gehen. Es zeigt sich aber, dass auch in diesen neuen Clubformen der persönliche direkte Kontakt wesentlich ist. Allein digital geht es nicht. E-Clubs entwickelten sich also zu einem „normalen“ Club mit persönlichen Treffen bei insgesamt stärkerer digitaler Orientierung. Herkömmliche Clubs ihrerseits machen zunehmend von digitalen Möglichkeiten Gebrauch, mit denen sie ihre anderswo unabkömmlichen und kranken Mitglieder einbinden oder einen intensiveren Kontakt mit entfernten Partnerclubs pflegen können. Es wird also eine Annäherung an ein Clubmodell geben, in dem persönliche und digitale Kommunikation nebeneinander eine Rolle spielen.